Ukraine
Wirtschaftliche Folgen möglich?
Schreckliche Szenen spielen sich derzeit in der Ukraine ab. Hat der Krieg auch Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft?
VILLACH. Aus unserem Nachbarland hört man bereits: Die Folgen des Ukraine-Kriegs treffen auch die deutsche Wirtschaft immer härter. Wirtschaftsverbände erwarten zunehmende Störungen von Lieferketten. In der Autoindustrie gibt es bereits Produktionsstopps. Außerdem belasten steigende Energiepreise auch die Unternehmen. Doch wie sieht es in Kärnten, konkret bei Firmen in der Region Villach, aus? Wir haben nachgefragt. Sto-Geschäftsführer Walter Wiedenbauer: "Ein Krieg dieser Dimension mitten in Europa schien vollkommen ausgeschlossen. Deshalb treffen uns die kriegerischen Handlungen in der Ukraine vollkommen unvorbereitet und werden uns vor größere Herausforderungen stellen. Aus Russland und der Ukraine kommen einige Rohstoffe, die wir für unsere Produkte benötigen – hier erwarten wir Lieferengpässe. Die aktuellen Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie werden eine weitere Dynamik erfahren." Man habe aber noch die Hoffnung, dass die zu erwartenden Steigerungen in einem akzeptablen Rahmen bleiben. Wiedenbauer: "Eine weitere Problematik stellen die Bereiche Transport und Bauwesen dar: Ein beträchtlicher Teil internationaler Lkw-Fahrer und auch ein großer Teil, der am Bau Beschäftigten, in angrenzenden Ländern wie Polen und Tschechien, stammen aus der Ukraine. Das wird auch auf uns Auswirkungen haben. Die vorhersehbare Reduktion von Gaslieferungen wird unsere Vorlieferanten, wie Zementhersteller, treffen." Die Zuversicht überwiege aktuell, durch eine gebildete Taskforce schadensmindernd für Kunden und Unternehmen zu meistern.
Keine Russland-Lieferungen
Seitens Infineon erfahren wird folgendes (dies gilt österreichweit): "Hinsichtlich der Materialversorgungen sehen wir derzeit keine Auswirkungen, die unsere Fertigung beeinträchtigen würden. Das Infineon-Team, welches global die Versorgung mit Rohmaterialien verantwortet, beobachtet aber die Entwicklungen kontinuierlich. Wir verfolgen hier eine Multi-Sourcing-Strategie mit Lieferanten in verschiedenen Ländern, um mögliche Risiken für die Lieferfähigkeit zu reduzieren. Alle Lieferungen nach Russland haben wir vorerst gestoppt."
Gasversorgung
Lam Research veröffentlich generell keine Details zu Importen/Exporten, erklärt aber: "Die Gasversorgung stellt für uns kein Problem beziehungsweise einen Engpass dar, da wir an das öffentliche Fernwärmenetz angeschlossen sind und hier eine hohe Versorgungssicherheit sehen."
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