Berührend und erfolgreich
Der Mopäd - Verein zur Förderung der kindlichen Entwicklung suchte nach Möglichkeiten aktiv an der Integration von Schutzsuchenden mitzuwirken und wurde in der Theaterarbeit Bashir Khordajis fündig.
"Wir freuen uns über den riesigen Erfolg des Theaterstückes "Auf der Suche nach Frieden", das wir in Zusammenarbeit mit der evangelischen Pfarrgemeinde St.Ruprecht durchführen konnten", so Iris Reiner, Obfrau des Vereins. Interessierte Menschen hatten die Möglichkeit Asylsuchende aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Nicht als Bittsteller, sondern als Schauspieler auf einer Bühne. Als Menschen wie du und ich. Als Menschen, von deren Ausdruckskraft man beeindruckt ist, die man vielleicht sogar bewundert für ihren Mut auf der Bühne zu stehen.
Volles Haus inklusive Politik
Die bis auf den letzten (sogar Steh-) Platz gefüllte Kirche zeigte die Bereitschaft der Einheimischen sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. "Die Medienberichte im Bereich der Asyldiskussion sind leider selten ein Spiegel der Gesellschaft", ärgert sich Reiner. "Anstatt die zahlreichen Positivbeispiele zu zeigen wird bevorzugt mit negativen Schlagzeilen Stimmung gemacht - ganz nach dem Motto nur bad news sind good news." Auch viele Politiker säen bewusst Angst und Verunsicherung. Erfreuliche Ausnahmen in Villach: der Villacher Bürgermeister Günter Albel, sowie die GemeinderätInnen Florian Ertle, Sabina Schautzer und Nicole Schojer nahmen sich Zeit dieses Stück anzusehen.
So fern und doch so nah
Dieses Theaterprojekt des syrischen Schauspielers Bashir Khordaji, das er gemeinsam mit 13 Schutzsuchenden, von denen nur einer von Berufswegen Schauspieler ist, und einer Salzburger Betreuerin umsetzt, führte dem Publikum die Dramatik der Situation wortlos vor Augen.
Besonders berührend war eine ungeplante Szene, als nach dem Stück ein syrischer Zuseher auf die Bühne eilte und seinen Freund aus der Heimat in die Arme schloss. Er hatte ihn er seit den 7 Jahren auf der Flucht nicht mehr gesehen. Beide wusste nicht, dass Sie so nahe voneinander - der eine in Salzburg - der andere in Kärnten - Unterschlupf gefunden haben.
Angst als schlechter Helfer
Einheimische und Asylwerber trafen sich beim anschließenden Zusammensein in den wunderbaren Räumlichkeiten der Pfarre. Gemeinsam mit Helfern der evang. Pfarrgemeinde St.Ruprecht hat der Montessoriverein Villach zu köstlichen Suppen, Fladenbrot, Kuchen und Getränken eingeladen. "Dabei haben sich schöne Gespräche ergeben und wir konnten voneinander mehr erfahren und lernen. Solche Aktivitäten sind wichtig um den Menschen Angst zu nehmen", ist Astrid Tendis, Hausherrin und evangelische Religionspädagogin überzeugt.
Am Schluss konnten der Theatergruppe Euro 1550,- für ihre weitere Arbeit übergeben werden.
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