Physio für Pferde
"Der Reiter ist sozusagen der Rucksack des Pferdes"

Stephanie Schwecherl mit ihrer Stute Becky. Über die heute 14-Jährigen Stute ist sie überhaupt erst auf die Pferde-Physio aufmerksam geworden.  | Foto: Isabella Neudorfer
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  • Stephanie Schwecherl mit ihrer Stute Becky. Über die heute 14-Jährigen Stute ist sie überhaupt erst auf die Pferde-Physio aufmerksam geworden.
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Sportler brauchen ab und zu jemanden, der sich um Gelenke und Verspannungen kümmert, auch die vierbeinigen. Stephanie Schwecherl bietet Pferde-Physio an und weiß, wie das Miteinander von Mensch und Tier funktioniert.

UNGENACH. “Das erste Mal auf einem Pferd gesessen habe ich, da war ich noch im Kindergarten”, erzählt Stephanie Schwecherl aus Redlham. Ohne Sattel und ohne Führung sei sie ein paar Meter geritten, bevor sie vom Rücken des Tiers gefallen sei. “Aber selbst als ich am Boden gelegen war, habe ich noch gelacht”, erinnert sie sich. Seitdem haben die Pferde sie nicht mehr losgelassen.

Physio für Pferde

Wer Bewegungsprobleme hat, der geht zum Physiotherapeuten. Wer ein Pferd mit Bewegungsproblemen hat, der geht zu Stephanie Schwecherl. Vor über zehn Jahren hat sie den Lehrgang `Physiotherapie für Pferde` absolviert. Seitdem sind noch einige andere Schulungen dazugekommen. Seit 2016 bietet sie über ihr Unternehmen “Bewegung im Gleichgewicht” in Ungenach unter anderem Pferde-Physio und Sitzschulungen für Reiter an. 

Wallach Didi ist Stephanie Schwecherls Neuzugang. Hätte sie ihn nicht aufgenommen, wäre er vermutlich beim Schlachter gelandet.  | Foto: Silvia Viessmann
  • Wallach Didi ist Stephanie Schwecherls Neuzugang. Hätte sie ihn nicht aufgenommen, wäre er vermutlich beim Schlachter gelandet.
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"Es gab dauernd Probleme"

Angefangen hat alles 2009 mit Schwecherls Stute Becky. “Ich hatte sie als Einjährige gekauft, aber als das Anreiten mit ungefähr 3,5 Jahren anstand, gab es dauernd Probleme”, erzählt sie. Der Sattel habe nicht gepasst, dann habe etwas mit den Hufen nicht gestimmt und mit der Bewegung sei auch nicht alles in Ordnung gewesen. “Ich habe mir gedacht, da muss ja mehr dahinter stecken, auch weil der Tierarzt nie etwas gefunden hat und nach einiger Recherche bin ich dann auf den Lehrgang zur Pferde-Physio gestoßen.” Als sie sich nach der Ausbildung selbstständig macht, sind vor allem Bekannte erst skeptisch. “Das traut dir erst mal keiner zu”, sagt Schwecherl. Mittlerweile habe sich das aber geändert.

"Die Leute sehen, das ist kein Hokus-Pokus"

Zu ihren Kunden gehören verschiedene Reiter. “Die einen wollen nur Sattel und Geschirr überprüfen lassen, die anderen sind Trainer, denen beim Üben aufgefallen ist, dass Bewegungen nicht so klappen wie sie sollen.” Sie werde aber auch von Tierärzten weiterempfohlen. “Letzteres ist natürlich besonders gut, weil die Leute dann sehen, das ist kein Hokus-Pokus, den ich da betreibe.” Den Tierarzt ersetzen kann sie aber nicht: "Diagnose und Therapie sind in Österreich dem Tierarzt vorbehalten."

Foto: Silvia Viessmann

Verspannungen lösen, Gelenke mobilisieren

Wird Stephanie Schwecherl zu einem Pferd gerufen, dann schaut sie sich zuerst das Gangbild an: “So stelle ich fest, ob es Abweichungen gibt und wo sich das Tier anders bewegt.” Danach werden - wie man das beim Menschen auch machen würde - Verspannungen mit den Händen gelöst, Gelenke mobilisiert und Akupressur angewendet. “Das bringt es total, weil so Heilungsprozesse angeregt werden”, sagt Schwecherl. Danach müssten Reiter und Pferd aber dran bleiben. “Ich mache nur die Vorarbeit.”

Sitztraining gegen falsche Belastung

Belastet ein Pferd seine Gelenke falsch, liegt das oft am Reiter. “Wenn ich einen Rucksack trage, der falsch sitzt, dann bekomme ich Rückenschmerzen”, vergleicht Stephanie Schwecherl. "Der Reiter ist sozusagen der Rucksack des Pferdes." Man dürfe deshalb nicht vergessen, dass Reiten Sport sei. “Man muss sich aufwärmen und Übungen machen, um in der Hüfte mobil zu sein.” Auch ein Sitztraining sei sinnvoll, denn: “Nur wenn Pferd und Mensch im Einklang sind, kann gesunde Bewegung entstehen."

"Manche versuchen möglichst schnell viel Geld zu machen"

Häufig hat Stephanie Schwecherl auch mit Pferden zu tun, die keine körperlichen, sondern psychische Probleme haben. “Das liegt häufig daran, dass zu früh, zu viel oder falsch trainiert wurde”, erklärt sie. Oft werde versucht, möglichst schnell möglichst viel Geld aus den Pferden herauszuholen. Tiere, die das nicht aushalten, landen am Ende oft beim Schlachter.

Schäden durch Selbstüberschätzung

“Das Pferd ist der beste Lehrer”, weiß Stephanie Schwecherl. Reiter müssten ein Gespür für ihr Tier entwickeln. Außerdem sei es wichtig, sich auch von Profis helfen zu lassen. “Ganz oft entstehen Schäden am Pferd, weil man sich selbst überschätzt.” Ihr selbst sei es am Anfang nicht anders gegangen.

"Es geht um ein Miteinander"

Wofür sie kein Verständnis hat, sind Menschen, die ihre Pferde als Sportgeräte betrachten. “Es geht um ein Miteinander von Reiter und Tier und nicht darum, das Pferd einfach für den nächsten Wettkampf herzurichten.” Dafür, so Schwecherl, sei sie die falsche.

Wer mehr über Stefanie Schwecherls Arbeit erfahren möchte, der findet die Informationen dazu auf ihrer Website: http://bewegungimgleichgewicht.at/

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