Engel, Mutter, Geliebte: Die Frauen geben den Ton an

Foto: BR/Steiner
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Silvia Weinberger ist seit 25 Jahren künstlerisch tätig. Ihr Lieblingsmaterial ist der Ton, ihre Skulpturen zeigen hauptsächlich Frauen. Weil in ihnen so viel Dynamik steckt, erklärt die Schwanenstädterin, die auch den Klimaschutzpreis Mutter Erde und den Le Caer-Preis schuf.

SCHWANENSTADT (sc). Mit sieben Jahren habe ich in einem Schwanenstädter Keramikgeschäft jemandem bei der Arbeit zugesehen und habe mir gedacht, das will ich auch mal werden, erzählt Silvia Weinberger (46). Jetzt kann ich gut davon leben, freut sich die Künstlerin. Aber es war ein steiniger Weg. Ihre Lebensphilosophie: Vertrauen haben in sich und was man macht das andere kommt von selber.
Weinberger arbeitete die meiste Zeit ihres Lebens selbstständig. Sie betrieb ein vegetarisches Restaurant und einen Musikladen, bevor sie sich ganz der Kunst widmete. Mit 18 Jahren begann sie mit Ton zu arbeiten und Skulpturen herzustellen. Es geht mir im Leben darum, Ideen umzusetzen, erklärt sie. Ihre Werke stellen hauptsächlich Frauen dar: musizierende, schwangere, liebende, umarmende, starke. Und auch die Erde ist ein wiederkehrendes Thema. Wunderschön: die Engel in verschiedensten Ausführungen. In jüngster Zeit mischt sich auch Surrealistisches, wie die Verbindung von Mensch und Tier, darunter. Die Preisspanne für eine Skulptur reicht von 150 Euro (Engel) bis zu 2500 Euro.
Mit Ton kann man extrem lang experimentieren. Es ist ein weiches Material, man hat direkten Kontakt und braucht keine Maschinen. Das Erdige ist für mich eine Art Meditation, erklärt Weinberger. Manche ihrer Skulpturen beschichtet sie mit einer Metalllegierung. In ihren Bildern kombiniert sie Ton mit Holz und Metall.
Ungewöhnlich beim Gang durch das Atelier: Urnen in verschiedensten Formen, die auf dem Boden stehen. Das ist einmal meine, sagt Weinberger fast beiläufig. Und erklärt: Der Tod hat seinen Schrecken verloren. Weinbergers Eltern starben früh. Ich habe mich als Kind schon mit dem Leben nach dem Tod beschäftigt, erzählt sie. Das Formen habe sie in einer Phase begonnen, als es ihr schlecht ging. Da habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit gut tut.
Sicher sei es auch manchmal schwierig gewesen, finanziell über die Runden zu kommen, räumt die Mutter einer 23-jährigen Tochter ein, die ihre Werke zu Beginn auch auf Märkten verkaufte. Aber irgendwie sei es gegangen. Ich glaube, dass im Leben das passiert, was man sich vorstellt, erklärt Weinberger.
1990 wurde die Autodidaktin von der Künstlerkommision Wien als Künstlerin anerkannt. Ein Leben ohne die Arbeit in der Werkstatt ist für sie unvorstellbar. Es zieht mich richtig hin, so Weinberger, die dort auch regelmäßig Kurse abhält. Mit ihrem Leben ist sie zufrieden. Jetzt habe ich mich gefunden, sagt sie und lacht.

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