Gemeinden fordern bessere Verbindungen
Ausbau statt Busse für Hausruckbahn

Vor fünf Jahren wurde ein moderner Akku-Zug auf der Hausruckbahn getestet, inzwischen fahren wieder die alten Dieselloks. | Foto: A. Gasselsberger
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Gemeinden setzen sich für Erhalt der Zugverbindung von Attnang-Puchheim nach Schärding ein.

BEZIRK VÖCKLABRUCK. „Die Hausruckbahn ermöglicht unseren Bürgern, klimafreundlich in den Zentralraum zu kommen“, sagt Peter Helml, SPÖ-Bürgermeister in Ottnang. Viele Menschen aus seiner Gemeinde pendeln mit dem Zug über Attnang-Puchheim zu Arbeitsstellen und Schulen in Linz, Wels oder Salzburg. Dies könnte jedoch bald vorbei sein: Die ÖBB überlegen, drei Nebenbahnen in Oberösterreich durch Busse zu ersetzen, darunter die Verbindung von Attnang-Puchheim nach Schärding. „Als Beitrag zur Budgetkonsolidierung wurden jene wenigen Regionalbahnen einer Prüfung unterzogen, die in den vergangenen Jahren trotz der allgemein gestiegenen Nachfrage von Fahrgästen besonders wenig frequentiert wurden und damit überproportional kostenintensiv sind“, erklärt ÖBB-Sprecher Christopher Seif.

„Der Bus ist nur dort eine Alternative, wo es keine Eisenbahn gibt.“ – Bürgermeister Peter Helml

„Die Chance, dass viele auf den Bus umsteigen, sehe ich als sehr gering an. Der Bus ist nur dort eine Alternative, wo es keine Eisenbahn gibt“, meint Bürgermeister Helml. Als ÖBB-Betriebsmanager und ehemaliger Fahrdienstleiter der Hausruckbahn kennt er auch die wirtschaftlichen Aspekte: „Man könnte im Betrieb viel Geld durch Automatisierungen sparen." Derzeit müssen noch ein Fahrdienstleiter und drei Schrankenwärter für die Sicherheit bei den Bahnübergängen sorgen. Helml weist zudem auf die strategische Bedeutung der Nord-Süd-Verbindung hin: „Sie ist Teil einer internationalen Transitroute, die gut für den Güterverkehr nutzbar wäre.“ Als weitere Möglichkeit zur Attraktivierung nennt Helml die Einrichtung einer S-Bahn-Linie von Ried nach Kammer-Schörfling.

Mehr als 2.250 Unterschriften

Mit „wachsender Sorge“, beobachtet auch Bürgermeister Peter Groiß (SPÖ) aus Attnang-Puchheim das Vorgehen: „Wir haben eine der größten Park-and-Ride-Anlagen in Oberösterreich, die täglich überlastet ist. Ich verstehe jeden Pendler, der nahezu verzweifelt ist.“ Die Hausruckbahn sei ein essenzieller Zubringer zur Westbahn, ohne sie befürchtet Groiß ein verkehrspolitisches Desaster. Damit ist er nicht alleine: Bereits mehr als 2.250 Personen haben eine Online-Petition gegen die Einstellung der Bahnlinie unterschrieben.

„Die Hausruckbahn ist ein essenzieller Zubringer für die Weststrecke. Ohne sie gäbe es in Attnang-Puchheim ein Verkehrschaos, das wäre nicht mehr verkraftbar.“ – Bürgermeister Peter Groiß

„Die Straßen im Hausruckgebiet sind alles andere als dafür geeignet, noch mehr Verkehr aufzunehmen. Gerade deshalb ist die Hausruckbahn auch eine wichtige Verbindung für die Pendler, um in den Zentralraum zur Arbeit zu kommen und die ohnehin heillos überlasteten Bahnhöfe Attnang-Puchheim und Vöcklabruck nicht in Richtung Kollaps zu führen“, pflichtet WKO-Bezirksobmann Stephan Preishuber bei. „Die ÖBB dürfen nicht nur nach Fahrgastzahlen rechnen, sie müssen die Wirtschaftskraft unserer Region sehen und sowohl den Schaden für die Arbeitnehmer als auch für die Betriebe mitkalkulieren.“ Damit die Fahrgastzahlen dennoch stimmen, bräuchte es eine engere Taktung, ist Attnang-Puchheims Bürgermeister Groiß überzeugt. Auch Ottnang und umliegende Gemeinden haben in den vergangenen Jahren bereits mehrfach einen Anschluss zur Westbahn gefordert, der um sieben Uhr früh in Attnang-Puchheim ankommt. „Das wäre die Top-Verbindung“, meint Bürgermeister Helml.

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