Vom Attersee bis zur Vöckla
Biber erobern sich die Gewässer im Bezirk Vöcklabruck zurück
Aufgestaute Flüsse und angeknabberte Bäume: Immer öfter stolpert man auch im Bezirk Vöcklabruck über die Spuren der Nagetiere.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Etwa 130 Jahre lang galt er als ausgestorben, aber jetzt ist er wieder da: Der Biber. Vom Inn und der Donau ausgehend eroberte der Nager in den vergangenen 25 Jahren seinen Lebensraum zurück. In ganz Oberösterreich wurden im vergangenen Jahr um die 2.200 Biber gezählt, davon leben einige auch im Bezirk Vöcklabruck.
Schäden an Badeplätzen am Attersee
Vor allem am Attersee häufen sich derzeit die Meldungen über Biberschäden, berichtet Michael Hofmüller, Leiter der Naturschutzfachabteilung der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck. Betroffen seien zahlreiche Badeplätze und Wochenendhäuser, die im Winter nicht genutzt werden. "Im Sprinzensteinpark hat der Biber relativ große Bäume angebissen", weiß auch Bürgermeister Rudolf Hemetsberger aus der Gemeinde Attersee. Er hat deshalb kürzlich zu einem Vortrag mit Andreas Abfalter, dem Biberbeauftragten des Landes Oberösterreich, eingeladen.
Schutz durch Zaun und Anstriche
Dabei erfuhren die Besucher viel Wissenswertes rund um das schwimmende Nagetier sowie Tipps für ein gutes Zusammenleben mit dem Biber. So kann man die Pflanzen im eigenen Garten am einfachsten mit einem Zaun schützen. Außerdem gibt es spezielle Anstriche, welche die Bäume für den Biber ungenießbar machen. Beratung zu den Schutzmaßnahmen sowie Informationen über finanzielle Entschädigungen erhalten Betroffene auf der Bezirkshauptmannschaft.
Den Biber kennenlernen
Mit dem Biber und seinem Lebensraum in der Stadt beschäftigt sich auch Richard Schachinger, Sprecher des OKH Vöcklabruck. Sein Interesse wurde geweckt, als vor etwa zehn Jahren erstmals ein Biber auf der Dörflbrücke gesichtet wurde. "Seither sind sicher ein paar Biberfamilien dazugekommen", meint Schachinger. Um Bewusstsein für ein friedliches Zusammenleben zu schaffen, veranstaltet er am Donnerstag, 25. April, einen Bibertag im OKH Vöcklabruck.
Biberkinder klingen wie Menschenkinder
Dazu hat er Franziska Thurner und Fabian Holzinger vom Beaver Lab eingeladen, die sich seit 2020 mit der Erforschung von Bibern beschäftigen. Holzinger ist ein DJ, der auch schon im OKH aufgetreten ist. Er nimmt die Töne von Bibern auf und hat damit bereits Preise gewonnen. "Fabian Holzinger hat sozusagen einer Biberfamilie beim Frühstück zugehört und so herausgefunden, dass Biberkinder wie Menschenkinder klingen", erzählt Schachinger. Beim Bibertag geht es ab 17 Uhr auf Spurensuche zu den Biberburgen im Stadtgebiet. Ab 19.30 Uhr folgt ein Vortrag im OKH, beide Programmpunkte können unabhängig voneinander besucht werden.
Mit dem Biber leben – wie das funktioniert, erfährt man im Handbuch der OÖ. Umweltanwaltschaft unter ooe-umweltanwaltschaft.at
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