Einkaufsgemeinschaften
Foodcoop: "Ich weiß, wo das Essen herkommt"

Shopdienst bei "Atterguat": Irmgard Soriat (Mitte) holt sich bei Maria Lacher (l.) und Lisa Hofer die bestellten Waren ab. | Foto: Jungwirth
  • Shopdienst bei "Atterguat": Irmgard Soriat (Mitte) holt sich bei Maria Lacher (l.) und Lisa Hofer die bestellten Waren ab.
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Regionale Einkaufsgemeinschaften, sogenannte Foodcoops, leisten Beitrag zur Nahversorgung.

BEZIRK (ju). "Es war eine gute Entscheidung für unsere Gemeinde und hat sich bestens entwickelt", sagt Madeleine Pachler von der Foodcoop "Atterguat" in Straß im Attergau. Als eine von derzeit insgesamt vier Foodcoops im Bezirk hat "Atterguat" 2016 den Betrieb aufgenommen. Eine Foodcoop – zu Deutsch Lebensmittelkooperative – ist der Zusammenschluss von Personen und Haushalten, die selbstorganisiert regionale und biologische Produkte direkt vom Erzeuger beziehen. Die Kunden bestellen ihre Waren bis zu einem gewissen Termin und können sie dann einmal pro Woche im Shop abholen. Den Shopdienst verrichten Vereinsmitglieder.

"Wir haben keinen Nahversorger im Ort, deshalb war es eine richtige und gute Entscheidung, eine Foodcoop ins Leben zu rufen", so Pachler. Die Gemeinde Straß mit Bürgermeister Markus Bradler unterstütze die Foodcoop in jeder Hinsicht. "Atterguat" hat derzeit rund 40 Mitglieder, die von 32 Produzenten beliefert werden. "Es ist eine echte Win-win-Situation. Als Konsument weiß man ganz genau, woher die Waren kommen, und auch für den Produzenten ist es ideal. Er kann nach der Bestellung fix planen und kennt den Absatz genau", erklärt Pachinger. Es gebe auch immer wieder Anfragen aus anderen Gemeinden, in denen mit der Gründung einer Einkaufsgemeinschaft geliebäugelt werde.

Rüstorf machte den Anfang

Die erste Foodcoop im Bezirk Vöcklabruck war im Jahr 2015 "Gutes von dahoam" in der Gemeinde Rüstorf. Im selben Jahr hat auch die "Regionalspeis" in Neukirchen an der Vöckla ihren Betrieb aufgenommen. Die Foodcoop Vöcklabruck, untergebracht im OKH Vöcklabruck, gibt es seit 2017. Zu den Lieferanten gehört hier auch die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) von Stefanie Reisenberger aus Manning. Reisenberger beliefert von ihrem Hof Konsumenten, die im Voraus Ernteanteile erworben haben.

"Die Vorteile solcher Projekte sind vielfältig: Die Konsumenten wissen, was sie kaufen und später essen. Es herrscht absolute Transparenz über die Produzenten und deren Produkte. Der große Vorteil für Produzenten sind der sichere Absatzmarkt und ein guter Preis", sagt Johannes Meinhart, zuständig für Nachhaltigkeit und Umwelt im Regionalmanagement OÖ, Geschäftsstelle Vöcklabruck-Gmunden. Er hat drei der Foodcoops im Bezirk Vöcklabruck in einem Agenda-21-Prozess begleitet. "Foodcoops haben auch zum Ziel, lokale Versorgungsschienen zu sichern beziehungsweise wieder aufzubauen", so Meinhart.

Mehr Informationen rund um Gründung und das Angebot in Foodcops gibt es bei Bio Austria Linz unter bio-austria.at sowie auf der eigenen Website foodcoops.at

Zur Sache

Vor 13 Jahren wurde in Wien mit dem "Bioparadeis" die erste Foodcoop Österreichs gegründet. In OÖ gibt es aktuell 28 Projekte. Foodcoops grenzen sich klar vom Lebensmittelhandel ab. Bei den Waren handelt es sich hauptsächlich um regionale Lebensmittel und Produkte aus landwirtschaftlicher Erzeugung. Die Vereine betreiben eine reine Vermittlungstätigkeit, die Waren werden nur an Mitglieder abgegeben. Produzenten sollen aus rechtlichen Gründen nicht Mitglied der belieferten Foodcoop sein. Weitere Informationen zu Foodcoops und deren Aufbau unter foodcoops.at und bio-austria.at
Am Samstag, 14. März, ab 10 Uhr, findet im OKH Vöcklabruck ein Vernetzungstreffen für Foodcoops aus allen Bundesländern statt. Organisiert wird es von Foodcoop Vöcklabruck und "Regionalspeis" Neukirchen an der Vöckla.

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