Die Keller sind voll

Guter Most kann auch länger gelagert werden

Die Keller der Mostbauern sind voll. Sie hoffen, ihre Mostschenken bald öffnen zu können.

BEZIRK. Warme Temperaturen, ein gemütlicher Gastgarten, ein Glas Most als Erfrischung: Die Vorfreude darauf ist groß. "Der heurige Most ist recht gelungen", sagt Gerlinde Penetsdorfer von der Mostothek in Oberndorf, die den Most für den Genuss zu Hause auch ab Hof verkauft.

Ideal in der Fastenzeit

Das Getränk sei ideal in der Fastenzeit – für alle, die den Alkoholkonsum reduzieren wollen. Denn Most habe mit 5 bis 6,5 Volumsprozent nur rund halb so viel wie Wein. Im Mai möchte Penetsdorfer wieder öffnen. "Aber das hängt mit den politischen Entscheidungen zusammen." Für heuer habe man ein bisschen weniger produziert, aber "einiges ist auf Lager." Das sei kein Problem: In der Flasche ist Apfelmost mindestens zwei Jahre gut haltbar, Birnenmost ein bis zwei Jahre. Wichtig: eine kühle und lichtgeschütze Lagerung.
Auch Walter Hofmanninger vom Mostbauern Weißböck in Atzbach hat einiges auf Lager. Das Most-Jahr sei durchschnittlich gewesen, was Ernte, Alkohol- und Zuckergehalt betreffe. Auch er verkauft ab Hof. Die Unsicherheit, wann die Mostschenke öffnen könne, zehre an den Nerven, so Hofmanninger. Aber da gehe es allen gleich. "Wir freuen uns, wenn wir endlich wieder loslegen dürfen." Er geht davon aus, dass dies so weit ist, wenn Gastgartenbetrieb möglich ist.

Hofladen rentiert sich

"Wir verkauften seit Corona-Beginn drei Mal so viel Most in Flaschen", freut sich Christoph Kreuzer vom Most-Schurl in Neukirchen. "Sehr viele Stammkunden holen sich den Most und trinken ihn daheim." Kreuzer hat die Mostschenke 2019 wiedereröffnet, nachdem das Gebäude nach einem Brand neu errichtet wurde. Seit dem Vorjahr startet er mit dem Hofladen richtig durch. Er ist jeden Freitag geöffnet, neben Most sind auch Säfte, Frischfleisch, Wurst, Eier und Bauernbrot erhältlich. Natürlich hat auch er einen Wunsch für die Mostschenke: "Dass wir irgendwann aufsperren dürfen."