PCR-Test
"James" sorgt für flottes Ergebnis

Apotheker Philipp Rieder mit dem neuen Testgerät. | Foto: Steiner-Watzinger
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Die Timelkamer Apotheke wertet seit Dezember PCR-Tests selber aus. Damit ist sie Vorreiterin in Oberösterreich.

BEZIRK VÖCKLABRUCK. "Ich wollte nicht mehr von Laboren abhängig sein", sagt Philipp Rieder. "Wenn die Welle kommt, muss man schnell agieren können". Daher hat der Timelkamer Apotheker um mehrere zehntausend Euro zwei Geräte der Firma Procomcure angekauft. Das erste kam Anfang Dezember an: Es trägt die Seriennummer 007 und war das siebente Gerät, das in Österreich ausgeliefert wurde. Sein Spitzname ist "James", erklärt Rieder. Beide Geräte verfügen zusammen über eine Maximalkapazität von 920 Tests pro Tag. "Die PCR-Tests werden stetig mehr", erklärt Rieder, der aktuell mehr als 1.000 in der Woche durchführt – und einen Teil davon nun selbst auswertet.
Im Gerät wird die DNA 40 Mal verdoppelt. "Damit kann man Spuren des Virus nachweisen", hebt Rieder einen großen Vorteil gegenüber den weniger empfindlichen Antigentests hervor. Im Schnitt dauert es zwölf Stunden, bis der Kunde das Ergebnis bekommt, zusätzliche Kosten fallen nicht an – außer jemand braucht den Befund innerhalb von vier Stunden. Neben Corona können die Geräte Proben unter anderem auch auf Influenza und RSV-Viren testen. "Das wird auch in Zukunft als Dienstleistung eine Rolle spielen", ist sich der Apotheker sicher.

Ansteckend wie Masern

Im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck bereitet man sich derzeit auf den nächsten Ansturm vor. "Wir stehen vor der nächsten Welle", erklärt der Ärztliche Direktor Tilman Königswieser. "Es schaut so aus, dass es ab Ende Jänner zu einer starken Zunahme von Krankenhauspatienten kommt – insbesondere auf den Normalstationen." Bei den Intensivstationen rechnet er mit keiner stärkeren Auslastung als im vergangenen November – trotz höherer Fallzahlen.
Aktuell liegen in den drei Häusern des Salzkammergut Klinikums zwölf Covid-PatientInnen, davon sieben auf Intensiv – alle sind ungeimpft. In Vöcklabruck sind es acht, davon vier auf der Intensivstation.
Die Virusvariante Omikron ist extrem ansteckend. Wie bei Masern betrage die Infektionsrate 100 Prozent, so Königswieser. Das heißt: Sind zehn Leute, die nicht geschützt sind, in einem Raum, stecken sich zehn mit Corona an. "Jeder, der ungeschützt ist, wird es bekommen", so Königswieser. Die Impfung biete einen hohen Schutz vor schwerer Erkrankung und Hospitalisierung: 65 Prozent bei zwei Impfungen, 81 Prozent bei drei.

Nicht alle wegsperren

Aber auch so wird Omikron zur Herausforderung: "Wir müssen damit rechnen, dass bei Inzidenzen um 4.000 gleichzeitig 60.000 Oberösterreicher infiziert sind", erklärt Königswieser, der auch im Krisenstab des Landes tätig ist. Dass dreifach Geimpfte keine Kontaktpersonen mehr sind, helfe mit, den Betrieb im Krankenhaus aufrecht zu erhalten. "Asymptomatische sind nur in Ausnahmefällen ansteckend", erklärt er. "Wir können nicht alle wegsperren." An den drei Standorten des Salzkammergut Klinikums wurden seit Beginn der Pandemie fast 2.500 Covid-Erkrankte behandelt. Knapp 14 Prozent davon sind gestorben. Kürzlich erinnerte ein Lichtermeer aus 345 Kerzen an sie.

Zu viele Tote

„Die Anzahl der Kerzen ist zu groß. Unnötig groß. Covid ist zu oft eine sehr schwere Erkrankung. Wir sehen es tagtäglich. Auch für junge, insbesondere aber für nicht geimpfte Menschen“, so Königswieser. Sein Appell: „Bitte lassen Sie sich zum Selbstschutz und zum Schutz der Gesellschaft impfen. Halten Sie Abstand, verwenden Sie die FFP2-Maske, achten Sie auf die Händehygiene und vertrauen Sie den Expertinnen und Experten."

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