Natur am Wasser
Lebensraum Ager
Die Ager ist der Abfluss des Attersees, ist rund 35 km lang und mündet vor dem Kraftwerk bei Lambach in die Traun. In ihrem Verlauf durchfließt sie auch viele Augebiete und hat sich hier ihre Natürlichkeit eines määndernden Voralpenflusses erhalten können. Diese Auwälder sind auch teilweise als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen.
Daher sind diese Abschnitte der Ager auch idealer Lebensraum für eine wasserbegleitende Fauna wie Wasservögel, Amphibien, Insekten und auch der Biber hat sich an mehreren Stellen angesiedelt.
Ein besonderes Habitat ergibt sich im Bereich Redlham, wo neben der Ager einige Schotterteiche renaturiert wurden und so zusätzlichen Lebensraum für Tiere und auch seltene Pflanzen bieten.
Die hohe Fließgeschwindigkeit und der starke Sauerstoffeintrag bewirken, dass in der Ager alle bedeutenden Wasserinsekten zahlreich vertreten sind und daher gehört die Ager zu den fischreichsten Flüssen Österreichs, wobei ab der Einmündung der etwas kälteren Vöckla auch Äschen sich in der Ager wohlfühlen.
Während die allgegenwärtige Stockente und auch Schwäne eher ruhigeres Gewässer bevorzugen, lieben Tauchenten fischreiche Gewässer mit hohem Kleinstlebewesenanteil. So braucht der geschützte Gänsesäger etwa pro Tag 300 g Nahrung, die zum grössten Teil mit Jungfischen gedeckt wird. Daher wird er wie auch die Kormorane und Graureiher in den benachbarten Schotterteichen nicht gerade als Freund der Fischer gesehen.
Aber die Gänsesägerpopolation hält sich noch in Grenzen und der Äschen-und Forellenbestand mit 6 gesehenen vermutlich Jungenten beiderlei Geschlechts und einem Weibchen mit Nachwuchs im Flussbereich Schlatt dürfte noch nicht wesentlich gefährdet sein und stellen ebenso wie die farbenprächtige Kolbenente eine Bereicherung der Flussfauna dar.
Der ebenso schöne und türkisblau schillernde Eisvogel findet an der Ager zwischen Regau und Schalchham auch ideale Lebensbedingungen und es finden sich hier in dem Abschnitt 3 Bruthöhlen in den steilen lehmigen Uferböschungen.
Die Ager ist neben der Vöckla die Hauptentwässerungsader des Bezirkes Vöcklabruck. Während sich der Fluß früher seinen Lauf frei suchen konnte, ist die Ager heute durch Regulierungen und Uferbefestigungen oft auf ein vorgegebenes Bett eingeschränkt. Kurzfristige Hochwasserspitzen sind nur mehr durch den Zufluß der Aurach und Vöckla möglich, da diese keine Seen als Rückhaltespeicher haben.
In den Nachkriegsjahren wurde die Ager durch die an ihr gelegene Industrie stark verschmutzt. Heute ist das durch die gestiegenen Umweltstandarts nicht mehr der Fall. Derzeit weist die Wasserqualität der Ager durchgehend Güteklasse II auf.
Einige Kraftwerke nutzen in aufgestauten Bereichen den ziemlich konstanten Wasserstrom zur regionalen Stromversorgung.
Nachdem die Redlhamer Schotterteiche und auch die Ager inzwischen touristisch gut erschlossen sind, kann man auf dem Rad - und Gehweg entlang der Gewässer bis zum Zusammenfluss mit der Traun in Stadl Paura mit genügender Muse und Aufmerksamkeit in die Natur und den Lebensraum Ager eintauchen.
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