Auf verbotenen Pfaden
Mountainbiker sorgen für Konflikte im Naturpark Attersee-Traunsee

Bei der Gahberg-Kapelle fragten die "Dirty Trail Friends" vorbeikommende Radfahrer, wie sie mit Fahrverboten umgehen. | Foto: NUPAT/Schnaitl
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  • Bei der Gahberg-Kapelle fragten die "Dirty Trail Friends" vorbeikommende Radfahrer, wie sie mit Fahrverboten umgehen.
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Verein "Dirty Trail Friends" setzt sich für legale Mountainbike-Trails im Naturpark Attersee-Traunsee ein und möchte so die bestehenden Konflikte mit Grundbesitzern eindämmen. Naturpark und Bauern erhoffen sich mehr Erfolg durch Aufklärung.

WEYREGG, SCHÖRFLING. Zumindest hin und wieder auf verbotenen Pfaden unterwegs sind zwei von drei Mountainbikern. Das ergab eine Umfrage des Vereins "Dirty Trail Friends" unter rund 35 Radfahrern am Gahberg in Weyregg. Für Grundbesitzer sei das ein "riesengroßes Problem", sagt der Weyregger Ortsbauer Franz Kaltenleitner.

Er engagiert sich gemeinsam mit anderen Interessensvertretern, darunter auch den "Dirty Trail Friends", in der ARGE Besucherlenkung des Naturparks Attersee-Traunsee. "Egal ob im Grünland oder im Wald, es wird inzwischen überall gefahren", so Kaltenleitner. Vor allem vom Gahberg in Richtung Oberhehenfeld (Gemeinde Schörfling) habe in den vergangenen Jahren das unerlaubte Radfahren auf Wanderwegen aber auch die Entstehung von wilden Wegen massiv zugenommen.

"Es wird sehr schwierig, den Mountainbike-Wildwuchs einzudämmen." – Franz Kaltenleitner

Dennoch gab mehr als die Hälfte der Befragten gegenüber dem Mountainbike-Verein an, dass sie sich an forstliche Sperrgebiete halten, und zwei Drittel sagen, sie achten Privateigentum. Vereinsobmann Harald Eichhorn sieht sich damit in seiner Vermutung bestätigt, dass ein Mountainbike-Trail am Gahberg den Ansturm kanalisieren und den Wildwuchs eindämmen könnte: "Wir möchten aufzeigen, dass es ein großes Interesse an einem legalen Angebot gibt." Dieses sieht er als Win-Win-Situation für Grundbesitzer und Radler: "Damit wäre auch die Haftungsfrage geklärt, und es könnte sogar als Vorbild für andere Regionen dienen."

Aufklärung statt neuer Wege

Ob ein solcher Trail tatsächlich entstehen könnte, ist jedoch noch lange nicht geklärt. Es gab zwar bereits eine Idee, allerdings fehlen noch Genehmigungen sowie die Zustimmung der Grundbesitzer. Clemens Schnaitl, Geschäftsführer des Naturparks Attersee-Traunsee, ist außerdem skeptisch, ob ein solcher Weg tatsächich den gewünschten Effekt bringt.

“Beim schnellen Downhill-Fahren verkommt die Landschaft zur Kulisse und dafür ist uns der Naturpark zu schade." – Clemens Schnaitl

"Wir legen den Fokus auf Besucher, die langsam zu Fuß oder als Genussradfahrer unterwegs sind und auch mal innehalten, um einen Feuersalamander zu beobachten oder mit Landwirten ins Gespräch kommen. Beim schnellen Downhill-Fahren verkommt die Landschaft zur Kulisse, und dafür ist uns der Naturpark zu schade", betont Schnaitl. Er und Kaltenleitner sehen Aufklärung als wichtigstes Instrument: "Viele sind einsichtig, wenn man ihnen erklärt, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf die Natur hat – zum Beispiel, dass Tiere aus ihrem Lebensraum verdrängt werden und dadurch der Verbissdruck steigt."

Daher sind sie froh über das Engagement der "Dirty Trail Friends", die mit ihrer Umfrage auch Bewusstein geschaffen haben: "Wenn ein Radfahrer mit einem Radfahrer spricht, kommt das viel besser an, als wenn es ein Grundbesitzer, Jäger oder Förster macht." Welche Schlüsse man aus der Umfrage für die Zukuft zieht, soll beim nächsten Treffen im November besprochen werden.

Zur Sache

Welche Wege im Naturpark befahren werden dürfen und wo es zeitlich begrenzte Sperren gibt, findet man unter naturpark-attersee-traunsee.at/interaktive-naturparkkarte

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