"Kammerer Hansl"
Pfeifen erhitzt die Gemüter

- Entlang der Bahnstrecke Vöcklabruck - Kammer gibt es mehrere unbeschrankte Bahnübergänge wie zum Beispiel in Gallaberg (Gemiende Timelkam), hier muss der Zug pfeifen.
- Foto: Steiner-Watzinger
- hochgeladen von Christine Steiner-Watzinger
Der „Kammerer Hansl“ pfeift zu laut und zu oft: Anrainer beklagen sich über Ruhestörung entlang der Bahnstrecke. Zumindest in Seewalchen ist keine Lösung in Sicht.
SEEWALCHEN, TIMELKAM. „Eine Nachtruhe bei offenem Fenster und auch bei geschlossenem Fenster (ohne Gehörschutz) ist für hunderte Bürger unmöglich geworden“, schreibt ein Anrainer aus dem Seewalchener Ortsteil Rosenau in einem Mail an die Bürgermeister der Gemeinden Seewalchen, Lenzing und Timelkam. Zwischen fünf und 24 Uhr fährt hier der „Kammerer Hansl“ im Stundentakt durch und muss bei mehreren unbeschrankten Bahnübergängen pfeifen, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen.
Bahnübergang unfallfrei – Schranken zu teuer
Dass Anrainer darunter leiden, ist für Bürgermeister Gerald Egger nicht neu: Bereits vor zwei Jahren ließ er die Kosten für eine Schrankenanlage schätzen. Das 1,2 Millionen Euro teure Projekt sei für die Gemeinde jedoch nicht finanzierbar, so der Bürgermeister. Eine Kostenbeteiligung des Landes oder der ÖBB sei ebenfalls ausgeschlossen: „Hier ist in 100 Jahren noch nie ein Unfall passiert. Wir haben einen Bescheid, der die Sicherheit des Bahnübergangs belegt.“ Auch der Vorschlag der ÖBB, die Eisenbahnkreuzung für Fahrzeuge zu schließen, sei wegen des Umweges undenkbar und wurde bereits vom Gemeinderat abgelehnt. „Wenn nicht eine Gesetzesänderung kommt, wird der Zug weiterhin pfeifen", bedauert Egger.
Timelkam will Schranken bauen
In Timelkam ist es mit der Lärmbelästigung in ein paar Jahren vorbei. „2027 oder 2028 soll eine Schrankenanlage in Oberthalheim kommen“, sagt Bürgermeister Johann Kirchberger. Auch der Geh- und Radweg werde eingebunden. Zuvor müsse aber noch Grund abgelöst werden, das Stellwerk Lenzing werde neu gemacht. Eine weitere neue Schrankenanlage ist in Gallaberg geplant.
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