Ordentliche Preise gefordert
Protestaktion: Bauern fuhren mit Traktoren vor Spar-Filialen auf

Bauern protestierten vor fünf Spar-Filialen im Bezirk. | Foto: Helmut Klein
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Ordentliche Preise für ihre Produkte forderten Landwirte bei Protestaktionen vor fünf Spar-Filialen im Bezirk Vöcklabruck.

BEZIRK. Rund 250 Bauern sind vorige Woche mit ihren 130 Traktoren vor Spar-Filialen in Attnang-Puchheim, Frankenmarkt, Mondsee und St. Georgen aufgefahren. Mit solchen Protestaktionen will der Bauernbund seinen Forderungen Nachdruck verleihen: faire Preise für die landwirtschaftlichen Produkte, Stopp der „überbordenden Aktionitis“ auf Kosten der Verarbeiter und Produzenten, Regionalbonus auf heimische Lebensmittel und ein Ende der Konsumententäuschung mit den rot-weiß-roten Fähnchen auf Lebensmitteln aus dem Ausland.

„Wir stehen vor den Spar-Filialen, weil sich gerade Spar Österreich trotz unserer Bemühungen dem Vernehmen nach bei den Verhandlungen im Milchsektor gegen die Bauernfamilien entschieden hat“, so Bauernbund-Bezirksobmann Alfred Lang. Die aktuellen Proteste seien ein Signal „gegen die unsägliche Preispolitik, denn dieses Einkaufsverhalten zerstört unsere nachhaltige, familiengeführte Landwirtschaft und stiehlt den Hofübernehmern die Perspektiven".

„Teil der Lösung, nicht das Problem“

Ein Grund für die Protestaktionen ist zudem der steigende Druck auf den Agrarmärkten in einer Zeit, in der gleichzeitig die Standards in der Produktion permanent nach oben geschraubt werden, informiert der Bauerbund. „Die positive Entwicklung in Teilen der Landwirtschaft kann mehr als zehn Jahre von stagnierenden oder sinkenden Einkommen nicht kompensieren“, sagt Lang. Auch bei der Bewältigung des Klimawandels kommte den Bauernfamilien eine bedeutende Rolle zu. „Die heimische Landwirtschaft ist Teil der Lösung und nicht das Problem. Das muss auch der Handel erkennen und honorieren. Stattdessen kommt zusätzlich noch ein enormer Preisdruck von Abnehmerseite dazu. Da Gespräche leider nichts gebracht haben, müssen wir zu entsprechenden Maßnahmen greifen, um die Menschen aufzuklären“, betont der Bauernbund-Bezirksobmann.

„Preisgespräche nicht abgebrochen“

„Als Handelsunternehmen ist es die Aufgabe von Spar, sowohl für die Molkereien – und damit indirekt für die Bauern – als auch für die Konsumenten einen angemessenen Preis zu verhandeln. Leider hat sich in der Bauernschaft das falsche Gerücht verbreitet, dass die Preisgespräche abgebrochen worden seien. Richtig ist, dass Spar nach wie vor in Verhandlungen mit den Molkereien ist. Wir sind sicher, dass wir diese Verhandlungen mit den Molkereien auch zu einem positiven Abschluss bringen werden", heißt es dazu von Spar Oberösterreich.

Zu den Preisaktionen: Den Spannenverlust trage zum größten Teil Spar selbst. „Zudem helfen Aktionen den landwirtschaftlichen Erzeugern, den Absatz ihrer Markenprodukte zu erhöhen und Mehr- und Überproduktionen an die Kunden zu bringen. Deshalb werden Aktionen auch oft von den Produzenten selbst gefordert", so Spar.

Und weiter: „Von der gesamten in Österreich erzeugten Milch gehen nur cirka neun Prozent an Spar. Jedoch über 60 Prozent der heimischen Milch werden ins Ausland exportiert. Dafür bekommen die Molkereien einen deutlich niedrigeren Preis als von den heimischen Handelsketten. Den von den Bauern immer wieder geforderten Österreichbonus gibt es also längst." Für viele Produkte zahle man  bereits heute freiwillige Zuschläge, besonders für bestimmte Qualitätsprojekte wie zum Beispiel für Heumilch, für Wiesenmilch und für Bio-Bergbauernmilch. Seit 25 Jahren führe man außerdem ausschließlich heimisches Frischfleisch mit AMA-Gütesiegel, zu 100 Prozent heimische Eier und heimische Milch.

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