Pimp your Doll
Start-Up aus Attnang-Puchheim bei 2 Minuten 2 Millionen

- Silke Mairinger (2.v.l.) und Jürgen Kirchgatterer vor ihrem Auftritt bei "2 Minuten 2 Millionen".
- Foto: Mairinger
- hochgeladen von Silvia Viessmann
Wer Tabus brechen will, muss darüber reden. Ganz nach diesem Motto nutzen die Gründer von "Pimp your Doll" in Attnang-Puchheim jede Gelegenheit, um ihre Idee in die Öffentlichkeit zu tragen. Nun haben sie es damit in eine der beliebtesten Österreichischen Fernsehsendungen geschafft.
ATTNANG-PUCHHEIM. Jürgen Kirchgatterer und Silke Mairinger sehen sich als Pioniere. Mit ihrem Geschäft "Pimp your Doll" setzen sich die beiden seit rund drei Jahren dafür ein, das Thema Sexualität mit Behinderung zu enttabuisieren. In ihrem Geschäft können Menschen mit Beeinträchtigung mithilfe von Silikonpuppen und unterstützt von Assistenten ihre sexuellen Bedürfnisse befriedigen. MeinBezirk berichtete. Nun hatten die beiden ihren bisher größten öffentlichen Auftritt: Sie durften in der TV-Sendung "2 Minuten 2 Millionen" auftreten.
150.000 Euro benötigt
"Ich dachte, ich flieg um", beschreibt Mairinger ihre Nervosität vor dem Dreh. Mit Puppe im Gepäck reisten sie und Kirchgatterer nach Wien ins TV-Studio. Für das Projekt haben sie große Pläne. Pimp your Doll soll einen zweiten Standort bekommen, entweder in Linz, wahrscheinlicher aber in der Steiermark. Dort, sagt Kirchgatterer, sei man für das Angebot offener als in Oberösterreich. Zusätzlich soll ein Hol- und Bringdienst für die Kunden eingeführt werden. Dafür müsse ein Wagen angeschafft werden, das Fahren würden Ehrenamtliche des Vereins Inklusionsbrücke übernehmen. 150.000 Euro haben sich Kirchgatterer und Mairinger von "2 Minuten 2 Millionen" erhofft. Ob es etwas geworden ist, wollen sie noch nicht sagen. Nur so viel verraten sie: "Unser Auftritt hat mit einem lachenden und einem weinenden Auge geendet." Wer wissen möchte, wie es für Pimp your Doll ausgegangen ist, erfährt das am 27. Februar auf Puls4 oder auf Joyn.at.

- Foto: Mairinger
- hochgeladen von Silvia Viessmann
Nicht nur bei den Fernseh-Investoren ist das Projekt auf Interesse gestoßen. Kürzlich gewann Pimp your Doll den World Summit Award in der Kategorie "Inclusion & Empowerment". Die Auszeichnung wird an lokale Unternehmen verliehen, die digital innovativ sind und einen Mehrwert für die Gesellschaft erbringen.
Betreuer überzeugen
Kirchgatterer und Mairinger sind oft unterwegs, um Pimp your Doll bekannter zu machen. Denn obwohl das Feedback von Kunden positiv sei, täten sich viele Menschen schwer damit, offen über Sexualität und Behinderung zu sprechen. "Umso bekannter Pimp your Doll wird, umso selbstverständlicher wird es", erklärt Mairinger. Sie sagt: "Selbstbestimmung hin oder her: Menschen mit Behinderung sind abhängig." Erwachsenenvertreter, Wohneinrichtungen und Betreuer müssten überzeugt werden, dass auch sie von Pimp your Doll profitieren. Über seine Kunden sagt Kirchgatterer grinsend: "Die sind einfach entspannter."






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