Wald ist für alle da – mit Maß und Ziel

BEZIRK (ju). Mit rund 40 Prozent der Gesamtfläche ist Vöcklabruck ein sehr waldreicher Bezirk. Den größten Anteil gibt es in der Gemeinde Redleiten mit rund 74 Prozent Waldfläche, gefolgt von Steinbach mit 73 Prozent. Laut Forstgesetz aus dem Jahr 1975 gibt es in den heimischen Wäldern eine allgemeine Wegefreiheit für Erholungszwecke. „Das heißt, das Betreten des Waldes zum Spazieren ist frei. Biken und Reiten müssen hingegen genehmigt sein“, sagt Bezirksoberförster Wolfgang Ramsl vom Forstdienst der BH Vöcklabruck. „Die richtige Freizeitnutzung zu vermitteln, ist oft gar nicht so einfach.“ Problematisch werde es aber, wenn Betretungsbeschränkun-gen missachtet werden. „Diese Maßnahmen dienen den Waldbenutzern selbst. Wenn etwa Straßensperren negiert werden, dann geht’s um die Sicherheit“, so Ramsl.

Nutzfunktion in Vordergrund
Die Erholung ist nur eine von vier wichtigen Funktionen der Wälder. Die Nutzfunktion – die nachhaltige Produktion des Rohstoffes Holz – steht an erster Stelle. Nahezu drei Viertel der Waldfläche unseres Bundeslandes und auch des Bezirkes haben überwiegend Nutzfunktion. Schutz bietet der Wald unter anderem gegen Steinschlag, Muren, Hangrutschungen und Hochwasser. Unter der Wohlfahrtsfunktion versteht man die ausgleichende Wirkung des Waldes auf das Klima und den Wasserhaushalt.
Die Waldfläche ist in den vergangenen Jahren in etwa gleich geblieben. „Im Bezirk haben wir eine Zunahme der Holzvorräte“, sagt Ramsl. Den größten Teil der sogenannten Waldgesellschaften macht der Fichten-Tannen-Buchen-Wald aus, gefolgt vom reinen Buchenwald. Der Wald ist in unseren Breiten grundsätzlich gesund. „Der Borkenkäfer ist derzeit eher rückläufig und auch vor größeren Stürmen wie Kyrill, Paula oder Emma sind wir verschont geblieben“, so der Bezirksoberförster. Größere Sorgen bereitet lediglich das Eschentriebsterben.
Im Forstdienst des Landes bei der BH Vöcklabruck sind vier Mitarbeiter beschäftigt, Leiter ist Leopold Hofinger. Zum Team gehört auch noch Vierbeiner „Arras“, ein vierjähriger Tiroler Bracken-Rüde. „Ich hab’ derzeit den einzigen Diensthund des Landes“, sagt Wolfgang Ramsl, der auch für einen Teil des Waldes im Bezirk Braunau zuständig ist.

Dem Käfer auf der Spur

„Arras“ ist ausgebildeter Spürhund für den Asiatischen Laubholzbockkäfer. Der gefürchtete Schädling wurde in Oberösterreich erstmals 2001 in Braunau entdeckt. Er dürfte damals mit befallenem Verpackungsholz eingeschleppt worden sein. „Arras ist auch ausgebildeter Jagdhund. Die zusätzliche Arbeit beim Aufspüren des Laubholzbockkäfers macht ihm großen Spaß“, erzählt Hundeführer Ramsl.

Tag des Waldes, Baum des Jahres

Der internationale „Tag des Waldes“ findet am 21. März statt. Dieser Aktionstag wurde Ende der 1970er Jahre durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) eingeführt. Er soll jedes Jahr auf die große Bedeutung des Waldes für Mensch und Umwelt hinweisen. Am „Tag des Waldes“ wird auch der „Baum des Jahres 2014“ präsentiert. Das Lebensministerium und das Kuratorium Wald haben gemeinsam die Rotbuche als österreichischen Baum des Jahres ausgewählt. Als echte Europäerin gilt sie unter den weltweit vorkommenden elf Buchenarten als etwas ganz Besonderes. Ihr Name kommt von der leicht rötlichen Färbung des Holzes. Die Rotbuche ist in Österreich mit etwa zehn Prozent am Gesamtvorrat die häufigste Laubbaumart. Sie wird sowohl für den Möbel- und Innenausbau und als Rohstoff für die Textilfaser Viskose verwendet.

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Foto: Cityfoto
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