Neuer Standort für Mosaik
Wohnungslosenhilfe: In der Notschlafstelle wird es eng
Bei der Suche nach einem neuen Standort hatte die Wohnungslosenhilfe Mosaik bisher kein Glück.
VÖCKLABRUCK (ju). Die Klientenzahl der Wohnungslosenhilfe Mosaik, einer Einrichtung des Vereins Sozialzentrum Vöcklabruck, hat sich im vergangenen Jahrzehnt verdoppelt. Vor allem in der Notschlafstelle habe es 2018 mit 105 Aufnahmen einen traurigen Rekord gegeben, sagt Mosaik-Leiter Stefan Hindinger. Die Platznot in der vor 29 Jahren eröffneten Einrichtung wird immer größer. "Der Standort Gmundner Straße entspricht nicht mehr den baulichen und fachlichen Standards", so Hindinger. "Das Gebäude wurde bereits 2015 vom Land Oberösterreich überprüft und in der Folge der Verein Sozialzentrum mit der Suche eines neuen Standortes beauftragt." Doch dabei spießt es sich.
Widerstand gegen Standort Heschgasse
Nach zwei Rückschlägen bei aussichtsreichen und bereits zugesagten Objekten gibt es jetzt Pläne auf einem Areal der Franziskanerinnen. "Geplant sind bis zu sieben Übergangswohnungen und ein Teil der Beratungsräume im bestehenden Meierhof an der Salzburger Straße sowie ein Neubau für die Notschlafstelle mit 15 Plätzen, Mittagstisch und Beratungs- und Verwaltungsräume an der Heschgasse", erklärt Hindinger. Ein Widmungsverfahren wurde bereits eingeleitet.
Doch Bürgermeister Herbert Brunsteiner erteilt den Plänen für eine Notschlafstelle in Zentrumsnähe eine Absage. "Ich lehne das Projekt ab, weil es massive Bedenken von Anrainern, Kaufleuten und anderen Bewohnern gibt", so Brunsteiner zur BezirksRundschau. Das habe er auch bereits den Vertretern von Sozialzentrum und Franziskanerinnen mitgeteilt. Bei der Suche nach einem anderen Standort werde sich die Stadt aber einbringen.
Verein informiert Anrainer
"Wir bemühen uns um einen Dialog", wollen der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Hans Übleis und die anderen Vereinsmitglieder weiter um den Standort kämpfen. Am Donnerstag, 14. März, 19 Uhr, laden Franziskanerinnen und Sozialzentrum die Anrainer zu einem Informationsabend in das Mutterhaus ein. Am 15. März kann von 14 bis 18 Uhr die bestehende Notschlafstelle in der Gmundner Straße besichtigt werden.
1.054 Personen betreut
Die Zahl der Menschen, die in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden von der Wohnungslosenhilfe Mosaik betreut werden, ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Waren es im Jahr 2010 noch 438, so suchten im Vorjahr bereits 1.054 Personen Hilfe und Unterstützung. 354 Haushalte mit 843 Personen wurden in den beiden Bezirken in der Delogierungsprävention begleitet. "Sehr erfreulich dabei ist die Erfolgsquote von mehr als 90 Prozent. Das heißt, bei Betreuungsende war die Wohnung gesichert oder es erfolgte der Umzug in eine leistbare Wohnung", so Hindinger.
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