Jubiläum gefeiert
Zehn Jahre Opferschutzgruppe
Mehr als 470 Betroffene von häuslicher Gewalt haben die Hilfe der Experten in Anspruch genommen.
VÖCKLABRUCK. Die Opferschutzgruppe im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck wurde 2013 gegründet. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig diese Institution ist. Mehr als 470 Betroffene, zum weit überwiegenden Teil Frauen, haben nach häuslicher Gewalt die Hilfe der ExpertInnen in Anspruch genommen.
Gewalt als Tabu
Krankenhäusern kommt bei der Versorgung von Opfern nach häuslichen Gewalttaten eine entscheidende Rolle zu. Das gilt nicht nur für die medizinische Behandlung und wichtige Spurensicherung, sondern auch für Unterstützung und Beratung. „Wir sind als Klinikum sehr oft die erste Anlaufstelle für Opfer von häuslicher Gewalt und informieren diese über Hilfsangebote oder stellen bei Wunsch den Erstkontakt zu externen Opferschutzeinrichtungen wie dem Frauenhaus, dem Gewaltschutzzentrum oder der Polizei her“, erklärt die Gründerin und Leiterin der Opferschutzgruppe, Maria Fitzinger. Die wenigsten machen von sich aus darauf aufmerksam, dass sie Opfer einer Gewalttat geworden sind. Verletzungen werden häufig heruntergespielt, sehr oft stimmt ein vermeintlicher Unfallhergang nicht mit dem Verletzungsmuster überein. "Besteht bei der Aufnahme im Krankenhaus der Verdacht auf Gewalt oder weist die betroffene Person von sich aus darauf hin, dann werden die Opfer diskret und einfühlsam angesprochen. Wir ermutigen die Patientinnen und Patienten, offen mit uns zu sprechen, weil das der richtige Zeitpunkt und die Chance ist, wo sie nicht nur unsere medizinische Hilfe in Anspruch nehmen können, sondern dabei den ersten Schritt aus der Gewaltspirale machen können“, so die diplomierte Sozialarbeiterin.
Interdisziplinäres Team
Die interdisziplinäre Opferschutzgruppe des SK Vöcklabruck setzt sich aus Pflegekräften, ÄrztInnen, PsychologInnen und SozialarbeiterInnen zusammen. Das zehnjährige Bestehen wurde nun mit einem Festakt gefeiert.
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