Leiner Vöcklabruck
"Nichts unterschreiben, was Ansprüche gefährdet"
Die Leiner Filiale in Vöcklabruck wird schließen. Bürgermeister Peter Schobesberger und FSG Regionalsekretär Frederik Schmidsberger wollen die Angestellten des Möbelhauses unterstützen.
VÖCKLABRUCK. „Ich war schockiert von der Nachricht, dass unser Leiner schließt. Ein Freund von mir hat dort gelernt und Jahrzehnte gearbeitet. Kolleginnen und Kollegen sind wie eine Familie. Der Arbeitsplatz ist ein zweites Zuhause. Es hilft den Menschen dort nicht, dass es viele offene Stellen gibt. Ihren Leiner gibt es bald nicht mehr“, so Schobesberger.
Wie aus Medienberichten bekannt wurde, soll die Leiner Filiale in Vöcklabruck geschlossen werden. Seit der Eröffnung der Leiner Filiale im Jahr 1995 gibt dieser einem ganzen Stadtteil seinen Namen.
Jobverlust für mehr als 40 Mitarbeitende
Über 40 Mitarbeiter:innen sind von der Schließung betroffen. Um ihre Unterstützung zu zeigen, besuchten Schobesberger und FSG Regionalsekretär Frederik Schmidsberger die Filiale.
„Die Menschen sind verunsichert. Es ist wichtig, dass derzeit nichts unterschrieben wird. Dadurch könnten Ansprüche gefährdet werden“, beteuert Gewerkschafter Schmidsberger. Bereits am Dienstag, 20. Juni werden bei einem Besuch von Arbeiterkammer und ÖGB offene Fragen zu weiteren Möglichkeiten geklärt. Bei AMS und Gewerkschaft werden aktuell offene Stellen registriert, die für das Leiner-Personal geeignet sein könnten. Auch Weiterbildungen oder Umorientierungen sollen ermöglicht werden.
Doris Margreiter, Vöcklabrucker SPÖ Bezirksvorsitzende, lobt die Zusammenarbeit von Politik und verschiedenen Einrichtungen: „Die kommunalpolitischen Verantwortlichen sowie ÖGB, Arbeiterkammer und AMS arbeiten hier vorbildlich zusammen und sorgen rasch und unbürokratisch für konkrete Unterstützung der betroffenen Angestellten.“ Weiter kritisiert sie den Leiner/Kika-Verkauf, spricht von dubiosen Machenschaften. Es sei dringend eine politische Lösung gefordert, damit große Betriebe nicht staatliche Zuschüsse erhielten, Gewinne einführen und bei der nächstbesten Gelegenheit zu Lasten der arbeitenden Menschen verkauft würden.
Filiale wird überrannt
Unterdessen wird die Leiner Filiale von Kund:innen regelrecht überrannt. Schnäppchenjäger, Gutscheinbesitzer oder Kund:innen, die eine offene Bestellung erwarten stürmen das Möbelhaus. Laut Auskunft eines Mitarbeiters wird bestellte Ware vollständig ausgeliefert. Dennoch gibt es endlose Schlangen vor den Kassen und Auskunftsstellen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.