Trainer führt und formt
Gerhard Schweitzer, profunder Kenner der heimischen Fußballszene, über die Förderung von Talenten.
BEZIRK (ju). Fußball gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Kids. Die meisten Vereine können daher nicht über mangelnden Zulauf in ihren Nachwuchsabteilungen klagen. Der Traum von der großen Kicker-Karriere erfüllt sich aber nur für ganz wenige. Viele hängen ihre Fußballschuhe bereits in jungen Jahren an den Nagel. "Auch der Fußball ist von einem massiven Wandel betroffen", sagt Gerhard Schweitzer (53). Als ehemaliger Aktiver, Bundesliga-Coach und Instruktor in der Trainerausbildung des Fußballverbandes kennt er die heimische Fußballszene in vielen Facetten. "Es gibt immer mehr Schüler, die sich später für eine weiterführende Schule oder ein Studium entscheiden. Dadurch brechen immer mehr Jugendliche weg", nennt Schweitzer einen der Gründe dafür.
"Um jeden kämpfen"
"Du musst um jeden kämpfen", sagt Schweitzer, dem die Nachwuchsarbeit besonders am Herzen liegt. Seiner Meinung nach wird in manchen Gemeinden aber immer noch zu wenig in die dafür notwendige Infrastruktur investiert. Neben Freiplätzen brauche es auch Hallen, in denen ein Ganzjahrestraining möglich ist. "Ab 14 Jahren sollte man dreimal pro Woche trainieren können. Und das durchgehend." Massive Defizite ortet er auch im Trainerwesen. "Es ist eine wunderbare Geschichte, die jungen Spieler zu führen und zu formen", sagt der Vöcklamarkter. In der Trainerarbeit geht es nicht nur um die fachlichen Belange. "Du musst mit den Spielern immer wieder auch persönliche Gespräche führen. Besonders wenn es um die Aufnahme in die Kampfmannschaft geht."
Kein Geld für Amateure
Eine klare Absage erteilt Schweitzer der Bezahlung von Fußballern im Unterhaus. "Es gibt entweder Profifußball oder Amateurfußball. Das sollte man nicht vermischen." Nur wenige seien für "höhere Weihen" im Spitzenfußball bestimmt. "In erster Linie geht es um sportliche Betätigung und den gesellschaftlichen Aspekt."
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