Arbeiterkammer Vöcklabruck
7,7 Millionen erkämpft

- Michael Weidinger (l.) und Andreas Stangl.
- Foto: Steiner-Watzinger
- hochgeladen von Christine Steiner-Watzinger
Die Arbeiterkammer Vöcklabruck zog Bilanz über das Jahr 2022. Die Hilfesuchenden nahmen zu.
VÖCKLABRUCK. Mehr Beratungen und ein leichter Rückgang bei den erstrittenen Ansprüchen: Das weist die Jahresbilanz der Arbeiterkammer (AK) Vöcklabruck für 2022 auf, die kürzlich von Bezirksstellenleiter Michael Weidinger und Andreas Stangl, Präsident der AK OÖ, präsentiert wurde. Letzterer sprach aufgrund der Teuerungen von einem "bewegten Jahr". Die Mitarbeiter der Arbeiterkammer Vöcklabruck erkämpften 2022 für die Arbeitnehmer insgesamt 7,7 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es acht Millionen Euro gewesen. "Das variert immer etwas", erklärt Weidinger.
Anstieg der Beratungen
Die Zahl der Beratungen ist hingegen gestiegen: von 6.950 im Jahr 2021 auf 7.695 im Jahr 2022. Telefonisch suchten 4.515 Personen Hilfe, 2.630 kamen persönlich zur Beratung und 550 wandten sich per E-Mail an die AK. In 274 Fällen vertrat die AK ihre Mitglieder im Arbeitsrecht aktiv. 220 Fälle davon traten in Betrieben ohne Betriebsrat auf. Häufig ging es um Differenzen bei der Endabrechnung beendeter Arbeitsverhältnisse, offenes Entgelt sowie unbegründete Entlassungen.
Mehr als sechs Millionen Euro erstritt die AK Vöcklabruck im Vorjahr in 252 Sozialrechtsangelegenheiten. Dabei ging es vor allem um die Themen Pension, Pflegegeld und Versehrtenrente.
Streit um jeden Euro
"Egal, wie viel ein Arbeitgeber unserem Mitglied schuldet – das macht für uns keinen Unterschied, so Weidinger. Der kleinste erstrittene Betrag machte 68 Euro aus. Es handelte sich dabei um das Entgelt für einen Arbeitstag bei einer Leasingfirma. Die Frau löste die Beschäftigung nach dem ersten Tag der Probezeit auf, weil sie statt der zugesagten zwei drei Schichten arbeiten musste, was mit der Kinderbetreuung nicht vereinbar war.
Den höchsten Betrag erkämpfte die AK für einen Mitarbeiter eines Handelsunternehmens. Als dieser erkrankte, berücksichtige sein Arbeitgeber die Entgeltfortzahlung im Krankenstand nicht korrekt, der Mann trat aus dem Unternehmen aus und erhielt vier Monate lang kein Geld. Schlussendlich sprach man ihm 25.617 Euro zu.
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