Erntebilanz 2023
Klimawandel stellt Bauern vor Herausforderungen

- Die Wetterumschwünge machten den Landwirten 2023 zu schaffen.
- Foto: LK OÖ
- hochgeladen von Silvia Viessmann
Erst zu kalt, dann zu warm, das Frühjahr nass, der Herbst trocken. So in etwa lässt sich das Wetter heuer zusammenfassen. Für die Landwirte im Bezirk war es ein Jahr mit vielen Herausforderungen, aber ohne Totalausfälle.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Gelitten haben heuer unter anderem die Erdäpfel. Durch die Nässe und Kälte im Frühjahr verzögerte sich das "Legen" um bis zu vier Wochen. Wegen der anschließenden Trockenheit musste teils früher geerntet werden, was die Erträge minderte. Ähnlich schaut es bei Mais, Soja und Zuckerrüben aus. Der Soja konnte sich durch die starken Niederschläge im Juli gut erholen und liefert heuer starke Erträge. Für den Mais kam der Regen dagegen zu spät.
Weniger Grünland durch Hitze
Die zunehmenden Hitzetage und -perioden machen den Landwirten zu schaffen. Bereits ab Mitte Mai war es heuer phasenweise heiß und trocken. Besonders dem Grünland machen die Dürreperioden zu schaffen. Teils vielen heuer ganze Schnitte aus, andere waren weniger ertragreich.
Die Landwirtschaft sei unmittelbar von den Konsequenzen der Erderwärmung in Form von Naturkatastrophen betroffen, sagt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Wenigner, die selbst eine Landwirtschaft im Bezirk Vöcklabruck betreibt: „Denn wir Bäuerinnen und Bauern haben unsere Werkstatt unter freiem Himmel.“ Alfred Lang, Bezirksobmann des Bauernbunds ergänzt: "Die recht unterschiedlichen Wetterverläufe sind eine Herausforderung für die Landwirtschaft." Ein einziger starker Regen könne aus Getreide für Brot Futter für die Tiere machen.
Borkenkäfer noch aktiv
Auch der Wald leide unter dem verlängerten Sommer. "Der Borkenkäfer ist noch aktiv, das ist für Mitte Oktober außergewöhnlich", erklärt Lang. Dass es jetzt regnet sei aber nicht nur für die Pflanzenwelt wichtig, weil die Grundwasserspiegel nach den Regenfällen im Frühjahr und Frühsommer wieder rückläufig seien, erklärt Lang. "Es regnet nicht nur für die Bauern, sondern für alle."
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