Wegen hoher Verluste
Lenzing Gruppe will rund 500 Stellen abbauen

Die Lenzing Gruppe schrieb in den ersten drei Quartalen 2023 rote Zahlen.  | Foto: Lenzing AG/Franz Neumayr
  • Die Lenzing Gruppe schrieb in den ersten drei Quartalen 2023 rote Zahlen.
  • Foto: Lenzing AG/Franz Neumayr
  • hochgeladen von Alfred Jungwirth

Weil sich der Markt nicht wie erwartet erholt hat, plant die Lenzing Gruppe bis zu 500 Stellen weltweit abzubauen. Das erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung am Freitag Morgen. Rund die Hälfte davon könnte auf die Standorte Lenzing und Heiligenkreuz entfallen. Aktuell laufen Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan. 

LENZING. Um 5,3 Prozent, auf 1,87 Milliarden Euro, gingen die Umsatzerlöse in den ersten drei Quartalen 2023 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr zurück. Den Rückgang führt die Lenzing auf die niedrigen Faserumsätze zurück. Die Zellstoffumsätze seien dagegen gestiegen.

Rote Zahlen 

Der Nettogewinn lag heuer bei minus 96,7 Millionen, im Vergleich zu 74,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) ging in der Berichtsperiode um 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 219,1 Mio. Euro zurück, das Ergebnis je Aktie liegt bei minus 4,90 Euro (nach 2,16 Euro in den ersten drei Quartalen 2022).

Erholung blieb aus

Eigentlich ging das Unternehmen von einer Erholung seiner relevanten Märkte aus. Weil die ausblieb und die Rohstoff- und Energiekosten nach wie vor hoch sind, soll nun gespart werden, alleine beim Personal 30 Millionen Euro weltweit. 

Bereits Ende 2022 stellte die Lenzing AG einen strengen Sparplan über 70 Millionen Euro auf. Diese hätten nun Wirkung gezeigt, so das Unternehmen. Im dritten Quartal 2023 erwirtschaftete Lenzing einen positiven Free Cashflow von 27,3 Mio. Euro. Parallel dazu konnte eine Kapitalerhöhung über rund 400 Mio. Euro erreicht werden sowie die Verlängerung der Kreditlaufzeiten.

100 Mio. Euro sparen

Um langfristig widerstandsfähig auf Krisen und flexibler auf Marktveränderungen reagieren zu können, setzt Lenzing auf ein umfassendes Performance-Programm. Das beinhaltet Kosteneinsparungen von mehr als 100 Mio. Euro jährlich, rund die Hälfte davon ab kommendem Geschäftsjahr. 30 Mio. Euro sollen alleine beim Personal eingespart werden. Das entspricht 500 Vollzeitstellen. Teils sollen Stellen nicht nachbesetzt werden, teils Stellen abgebaut werden. Für die österreichischen Standorte in Lenzing und Heiligenkreuz wird derzeit mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan, dessen Umsetzung im ersten Quartal 2024 beginnen soll, verhandelt.

Unter Berücksichtigung aller Faktoren geht die Lenzing Gruppe für das Geschäftsjahr 2023 weiterhin von einem EBITDA in einer Bandbreite von 270 Mio. bis 330 Mio. Euro aus.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Vöcklabruck auf MeinBezirk.at/Vöcklabruck

Neuigkeiten aus Vöcklabruck als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Vöcklabruck auf Facebook: MeinBezirk.at/Vöcklabruck - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Vöcklabruck und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.