Eröffnung
Tierwohl hat im neuen Hütthaler-Schlachthof oberste Priorität
REDLHAM. Ein modernes Gebäude, der Duft von Holz und langsame Entspannungsmusik: Das Schwanenstädter Familienunternehmen Hütthaler errichtete in Redlham keinen Wellnesstempel, sondern einen "gläsernen Schlachthof". Hier sollen die Tiere die Zeit bis zur Betäubung möglichst stressfrei verbringen.
14 Millionen Euro investiert
„Unser Ziel war es, ein Gebäude zu errichten, in dem gute Arbeitsbedingungen, Wertschätzung dem Tier gegenüber sowie die Erzeugung von hochwertigen Lebensmitteln vereint sind", erklärt Florian Hütthaler bei einer Führung durch das Gebäude. Insgesamt 14 Millionen Euro hat das Familienunternehmen investiert und dabei jeden Schritt genau durchdacht.
Geräumiger Wartestall
So gibt es bereits vor dem Gebäude schattige Stellplätze, an denen die Bauern mit ihren Tieren warten können. Beim Eintritt in den Wartestall werden die Schweine und Kühe von einem Tierschutzbeauftragten und einem Tierarzt begutachtet. Danach gehen sie über leicht ansteigende Wege intuitiv in den 850 Quadratmeter großen Wartestall, der Platz für 220 Schweine und 45 Rinder bietet.
Beruhigende Atmosphäre
Dort haben sie zwei bis drei Stunden Zeit, um sich von der Fahrt zu erholen. "Würden sie länger bleiben, beginnen Rangordnungskämpfe", erklärt Tierarzt Dominik Eckl die Aufenthaltsdauer. Im Wartestall hören die Tiere eine beruhigende Musik, die von britischen Wissenschaftlern eigens für Kühe komponiert wurde. Stallbuchten aus Holz und eine Kühlung mit Sprühnebel ergänzen das Wohlfühlklima.
Transparenz bis zum Bauern
Auch die Treibwege sind so konzipiert, dass die Tiere ohne Druck zur Betäubung gehen und nicht sehen, was mit ihren Artgenossen passiert. Geschlachtet werden ab 14. Februar entweder 75 bis 80 Schweine oder zehn bis zwölf Rinder in der Stunde. „Wir möchten uns für jedes Tier genug Zeit nehmen können", betont Hütthaler. Die Verarbeitung folgt auf gechipten Haken: So lässt sich jedes Stück Fleisch bis zum Bauern zurückverfolgen.
Führungen im Schlachthof
Doch nicht nur bei der Herkunft legt Hütthaler Wert auf Transparenz – interessierte Besucher können ab April 2019 jeden Freitag von 9 bis 11 Uhr kurze Rundgänge bei den Schlachthof-Glasportalen buchen. Eine Anmeldung dazu ist direkt im neuen Shop des Schlachthofes möglich.
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