Insolvenz angemeldet
Zwei Pleiten bei Inocon in Attnang-Puchheim

- Zwei Unternehmen der Inocon-Gruppe in Attnang-Puchheim haben Insolvenz angemeldet.
- Foto: Panthermedia/Kiwar
- hochgeladen von Michael Losbichler
Zwei Unternehmen der Inocon-Gruppe in Attnang-Puchheim haben Insolvenz angemeldet: Die Inocon Technology GmbH und die M-U-T-Green Technology GmbH sind pleite. Wie die Gläubigerschutzverbände KSV1870 gestern mitgeteilt haben, wurden am 19. Dezember 2023 die Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht (LG) Wels eröffnet.
ATTNANG-PUCHHEIM. Die Inocon Technology GmbH fertigt Anlagen für Industriesparten, insbesondere Technologien für Verbrennungsmotoren in der Automobilindustrie. Weil dort vermehrt auf Elektromotoren gesetzt wird, seien die Umsätze eingebrochen, erklärt der Anlagenhersteller im Insolvenzantrag. Einsparungen beim Personal hätten die Zahlungsunfähigkeit nicht abwenden können. Aktuelle arbeiten 35 Mitarbeiter im Unternehmen.
7,3 Millionen Euro Schulden
Nun stehen rund 7,3 Millionen Euro Passiva nur 1,2 Millionen Euro Aktiva gegenüber. Geplant ist, das Unternehmen weiterzuführen. Lediglich der Teilbereich "Planung Großprojekte ohne eigene Technologien" soll eingestellt werden. Den etwa 120 Gläubigern wird eine Rückzahlung von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten. Zum Insolvenzverwalter wurde Martin Edelmann, Rechtsanwalt in Vöcklabruck, bestellt.
Verluste durch Alt-Aufträge
Erst Anfang des Jahres hatte die Inocon-Gruppe die Sparte "Fördertechnik" der M-U-T-Green Technology GmbH aus Stockerau übernommen. Jetzt stehen 4,4 Millionen Euro Passiva rund 1,7 Millionen Euro Aktiva gegenüber. 29 Mitarbeiter bangen um ihren Job. Schuld an der Pleite sollen verlustbringende Abwicklungen übernommener Aufträge sein. Man habe diese jedoch abwickeln müssen, um Schadensersatzforderungen von Auftraggebern zu vermeiden, erklärt M-U-T-Green im Insolvenzantrag. Die allgemein negative Entwicklung der Wirtschaft habe die Situation noch verschärft. Es ist geplant das Unternehmen fortzuführen, die Unternehmensstruktur zu straffen und den nicht rentablen Unternehmensteilbereich „Großprojekte“ zu schließen. Auch hier dürfen die 45 Gläubiger mit einer Zahlung rund 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren rechnen. Insolvenzverwalter ist Gerhard Eigner aus Wels. Die erste Gläubigerversammlung für beide Inocon-Töchter findet am 21. März 2024 am LG Wels statt.
Inocon-IP zieht Großauftrag an Land
Während die Inocon Technology und die M-U-T-Green Technology GmbH mit Schulden zu kämpfen haben, hat eine andere Tochter der Inocon-Gruppe gerade einen Großauftrag an Land gezogen. Erst vor wenigen Tagen teilte die Inocon-IP mit, dass sie für ein Trockenbaustoffwerk der deutschen Sto SE & Co. KGaA in Melbourne sowohl Engineering als auch Anlagenplanung übernehmen. Rund drei Millionen Euro bringt der Auftrag der Inocon-IP ein.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.