Asylwerber stört Kinderaufführung beim Oberndorfer Advent
Schrecksekunde im Veranstaltungszentrum: Der 24-jährige Somalier betrat die Bühne, holte den Koran aus seinem Rucksack und wollte zum Publikum sprechen.
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OBERNDORF. Der Zwischenfall ereignete sich am Sonntagabend während einer Adventaufführung der Kindergartenkinder im Veranstaltungszentrum. Als der weiß gekleidete Mann auf die Bühne ging, glaubten viele noch, er gehöre zur Aufführung. "Zeichen der Kindergartenpädagogin, dass er die Bühne verlassen soll, hat er ignoriert", erzählt Bürgermeister Rupert Imlinger, der selbst Augenzeuge war. Als die Szene vorbei war, griff der 24-Jährige in seinen Rucksack und holte den Koran heraus. "Er beabsichtigte vermutlich, aus diesem zu lesen", so die Polizei. Da bekamen immer mehr Besucher mit, dass hier etwas nicht stimmen kann. Unruhe machte sich breit und zwei Männer holten den Mann schließlich von der Bühne. Dabei habe er mehrmals "Allah ist groß" gerufen.
"Keine verdächtigen Gegenstände"
Der ungebetene Gast wurde draußen festgehalten und der Polizei übergeben. Die Beamten nahmen ihn für weitere Ermittlungen auf die Dienststelle mit. "Im Rucksack befanden sich lediglich einige persönliche Kleidungsstücke des Somaliers. Bei einer freiwilligen Nachschau in der Unterkunft des 24-Jährigen konnten keine verdächtigen Gegenstände gefunden werden", heißt es im Polizeibericht.
"So etwas ist natürlich nicht zu akzeptieren. Es ist auch verständlich, wenn die Besucher schockiert sind", sagt Bürgermeister Imlinger. Der Mann habe jedoch die Bühne nicht gestürmt und es habe auch kein Chaos geherrscht. Die Veranstaltung wurde nach der Unterbrechung weitergeführt.
Psychische Probleme
Der junge Asylwerber ist in einem Volkshilfe-Wohnhaus in Schwanenstadt untergebracht. Betroffenheit herrscht auch unter den Mitarbeitern des Schwanenstädter "Netzwerk Zuversicht". "Der junge Mensch ist psychisch krank und in ärztlicher und psychotherapeutischer Behandlung. Erst letzte Woche konnte nach Wartezeit die Verlegung in eine Einrichtung für Personen mit besonderem Betreuungsbedarf erreicht werden, wo ihm hoffentlich umfassend medizinisch und psychologisch geholfen werden kann", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme.
Und weiter: "Es ist sehr verständlich, dass sich die Besucher der Adventveranstaltung erschrocken haben und die Kinder Angst hatten. Sowohl die zuständige Sozialarbeiterin, die Psychotherapeutin und die Ehrenamtlichen, die den jungen Burschen besser kennen, sind sich sicher, dass von ihm keine Gefahr ausgeht. Es tut uns sehr leid, dass dadurch eine schlechtes Licht auf das in Schwanenstadt und Oberndorf sonst gut funktionierende Zusammenleben von Flüchtlingen und Einheimischen geworfen wird."
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