Bei Rückruf teure Sex-Hotline
Wer bei einer Sex-Hotline anruft, zahlt. Dieser Umstand darf wohl als allgemein bekannt gelten. Wer zahlt aber, wenn man selbst von der Sex-Hotline angerufen wird? Diese Frage beschäftigt derzeit die Konsumentenschützer im Bezirk.
BEZIRK (pez). Findige Abzocker hatten eine simple wie einträgliche Geschäftsidee. Sie riefen wahllos Handys an, ließen es aber nur ein- oder zweimal läuten, sodass dem angerufenen keine Zeit blieb abzuheben. Die Falle schnappt zu, wenn man die unverdächtigen Nummern zurückruft. Denn neben Sex-Hotline-Gestöhne vom Band kommt nach einigen Tagen auch Post: 79 Euro soll der in den meisten Fällen recht kurze Anruf kosten. Mit der Begründung die Angerufenen wären mit ihrem Rückruf ein Abo eingegangen. Kassiert wird von einem Unternehmen namens Tel64.
Diese besonders freche Masche war selbst den abgebrühten Konsumentenschützern der Arbeiterkammer neu: „Diese Vorgangsweise hatten wir bisher noch nicht“, erklärt Martina Eckenhofer von der Arbeiterkammer Niederösterreich. 150 bis 200 Beschwerden über die Sex-Hotline-Abzocke sind mittlerweile bei der Arbeiterkammer NÖ eingegangen. Allein im Bezirk Waidhofen sollen rund 20 Konsumenten von der Firma mit Sitz in Prag und Postkasten-Anschrift in Vösendorf zur Kasse gebeten werden.
Die Konsumentenschützerin rät jedenfalls dazu, keinesfalls zu bezahlen und schriftlich Einspruch gegen die Rechnung einzulegen. Bis dato musste niemand zahlen, denn nachdem Protest eingelegt wurde, kam die Mitteilung, dass die Forderung ausgebucht worden sei. „Sie versuchen‘s halt“, erklärt Eckenhofer. Für die Konsumentenschützerin ist jedenfalls klar: „In diesem Fall kann in keiner Weise von einer Willenserklärung des Konsumenten ausgegangen werden.“
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