Borkenkäfer wird auch 2019 massive Probleme bereiten

Der Borkenkäfer wird im Bezirk auch 2019 zu massiven Problemen führen, wenn nicht rasch gehandelt wird. | Foto: LKNÖ
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WAIDHOFEN. Viele Waldbesitzer und Experten sprechen von einer regelrechten Katastrophe: Der Borkenkäfer verursacht aktuell Schäden in Millionenhöhe. Viele Forstwirte hofften auf eine besonders strengen Winter, der den Bestand des Schädlings eindämmen könnte, doch trotz Kälte und Schnee ist auch die aktuelle Saison zu warm. Mit einem deutlichen Rückgang der Population ist also nicht zu rechnen. "Wenn nicht noch ein heftiger Wintereinbruch kommt, wird die Lage sicher nicht besser", so Waldverbands-Obmann Franz Fischer aus Raabs.

100.000 Euro Schaden pro Tag im Bezirk

Durch den extrem hohen Ausgangsbestand an Borkenkäfern sind sowohl vorgeschädigte als auch (noch) gesunde Fichtenbestände besonders gefährdet. Bereits jetzt zeigen sich auf zahlreichen Waldflächen die Anzeichen des letztjährigen Herbstbefalls. Fischer vertritt rund 7.000 Holzproduzenten. Für ihn ist die Borkenkäfer-Plage definitiv eine Katastrophe. "Jeder Festmeter Holz ist aktuell etwa 40 bis 50 Euro weniger wert", so Fischer. Das bedeutet pro Hektar Wald einen Schaden von rund 15.000 Euro. Allein im Bezirk Waidhofen würden zu Spitzenzeiten etwa 2.000 Festmeter pro Tag umgeschnitten. "Das heißt es gehen 100.000 Euro an Vermögenswerten verloren - und zwar täglich", so Fischer.

Die Trockenheit und relativ warmen Temperaturen der vergangenen beiden Jahre waren für den Käfer nahezu paradiesisch. Das ist auch der Grund, warum andere Regionen Österreichs kaum betroffen sind. Nur in Tschechien gibt es ähnliche Probleme, was dazu führt, dass der Markt mit Käferholz völlig übersättigt ist, so Fischer.

Behörde wird verstärkt kontrollieren

Nun startete auch die Behörde eine Offensive gegen den Borkenkäfer. So weist die Bezirksforstinspektion darauf hin, dass eine rasche Aufarbeitung der Käferbäume unumgänglich sei. Darüber hinaus ist Holz unverzüglich aus dem Wald zu entfernen und Ast- und Wipfel müssen unschädlich gemacht werden. Kann Schadholz nicht abtransportiert werden, so müssen Insektizide eingesetzt werden. Unbehandeltes Restholz für die Erzeugung von Hackschnitzeln darf ebenfalls nicht im Wald gelagert werden. Darüber hinaus müssen neu anfallende Schadhölzer (Windwurf, Schneebruch) sofort aufgearbeitet werden. Befallene Waldorte müssen ebenfalls laufend kontrolliert werden. 

"Die Mitarbeiter der Bezirksforstinspektion Waidhofen werden im Rahmen der Forstaufsicht in den nächsten Wochen und Monaten wieder verstärkt Kontrollen durchführen und erforderlichenfalls entsprechende Aufarbeitungsaufträge veranlassen. Waldbesitzer, die durch deren Untätigkeit die Schädlingsvermehrung bewusst in Kauf nehmen bzw. begünstigen, haben mit der Einleitung eines Verwaltungsstrafverfahrens zu rechnen", teilte die Bezirksforstinspektion mit.

Für fachliche Beratung und Information stehen die Mitarbeiter der BFI Waidhofen gerne zur Verfügung (Bezirkshauptmannschaft Waidhofen an der Thaya, Fachgebiet Forstwesen, Tel. 02842/9025-40615; Bezirkshauptmannschaft Gmünd, Fachgebiet Forstwesen, Tel. 02852/9025-25699).


Erkennbar ist Borkenkäferbefall an folgenden Merkmalen:
• Kleinflächig abfallende Rinde (befallene Bäume aus dem Herbst 2018)
• Einbohrlöcher und braunes Bohrmehl an der Rinde bzw. am Stammfuß (ab • Beginn der Borkenkäferaktivität im Frühjahr)
• Abfall (noch) grüner Nadeln (bei Neubefall im Frühjahr)
• Verstärkter Harzfluss an befallenen Bäumen (bei Neubefall im Frühjahr)

Hinzu kommen im bereits fortgeschrittenen Befallsstadium:
• Abblätternde Rinde
• Rotfärbung der Baumkronen

Mehr Infos finden Sie hier.

Der Borkenkäfer wird im Bezirk auch 2019 zu massiven Problemen führen, wenn nicht rasch gehandelt wird. | Foto: LKNÖ
Der Obmann des Waldverbandes Niederösterreich Franz Fischer. | Foto: LKNÖ

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