Noch sind genügend Notärzte im Dienst
Neuorganisation beim Roten Kreuz. Krankenkasse will Anstellungen anstelle freier Verträge.
BEZIRK. Tritt die Neuorganisation wie geplant in Kraft, wird ein Notarzt künftig in einem eigenen Fahrzeug unterwegs sein. Er entscheidet, ob eine Begleitung des Patienten in der Rettung bis zum Krankenhaus notwendig ist. Wenn nicht, kann der Mediziner zu einem weiteren Einsatz fahren. Das Rote Kreuz befürchtet jedoch, dass die EU-Arbeitszeitregelung für Spitalsärzte das System gefährdet.
Für den Notarztwagen mit Standort Landesklinikum in der Bezirkshauptstadt, der tagsüber im Einsatz ist, würde sich nichts ändern. Primarius Harald Penz: "Der Dienstplan war und ist immer nach den gesetzlichen Vorgaben geregelt. Der Notarztdienst wird ausschließlich von Ärztinnen und Ärzten der Anästhesie- und Intensivabteilung bespielt und ist hier in die klinischen Tätigkeiten standardmäßig einbezogen. Sollte sich der Personalstand vom derzeitigen Niveau ausgehend nicht dramatisch reduzieren, ist davon auszugehen, dass wir den Betrieb in der jetzt stattfindenden Form aufrecht erhalten können."
Ganz anders stellt sich die Situation hingegen für das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) mit Standort beim Pflegeheim in Raabs dar. Koordinator für den Bereitschaftsdienst von 19 bis 7 Uhr ist Dr. Karlheinz Schmidt. "Als praktischer Arzt kann ich arbeiten so lange ich will. Die Notarztdienste sind in einem freien Vertrag geregelt. Das Honorar wird zum Umsatz dazugerechnet und so versteuert."
Solange sich an dieser Regelung nichts ändere, sei auch der Standort Raabs gesichert. "Sollte man Notärzte für den Nachtdienst jedoch eigens anstellen müssen, wie es die Krankenkasse fordert, dann wäre das das Aus für die freien Einsatzfahrzeuge. Das wäre finanziell nicht mehr leistbar." Was man derzeit noch abfangen könne, sei "die personelle Situation. Es sind nun ausschließlich praktische Ärzte, die den Nachtdienst in Raabs übernehmen."
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