Ein warmer Sommer steht bevor
Siebenschläfertag: Wetterprognose für den Sommer im Bezirk Waidhofen
BEZIRK. "Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt." Am kommenden Samstag den 27. Juni entscheidet sich laut Bauernregel wie die Ferien 2015 werden. Das Zentralamt für Meteorologie rechnet, dass es im Juli und August statistisch zu 60 Prozent wärmer wird als im Durchschnitt (siehe Grafik). Die Bezirksblätter fragten Hobbymeteorologen und Wetterfrösche aus dem Bezirk, wie ihre Prognose für den Sommer lautet.
"Bauernregeln stimmen schon!"
Wenn es um Wetterbeobachtung geht, dann kann niemand Agnes Kainz aus Reinberg-Dobersberg (Gemeinde Kautzen) das Wasser reichen. Seit über 40 Jahren beobachtet die heute 84-Jährige für den Hydrographischen Dienst das Wetter. Und zwar ohne Hilfsmittel - ein scharfes Auge und Erfahrung genügen der ehemaligen Betreiberin eines Lebensmittelgeschäfts. Dass heute viel weniger Wert auf Regeln wie eben jene des Siebenschläfertages gelegt wird ist für Kainz bedauerlich: "Die alten Regeln stimmen schon. Schon meine Mutter hat den Siebenschläfertag beobachtet und wenn's da schüttet bleibt das Wetter sechs oder sieben Wochen eher schlecht". Deshalb lasse sich eine seriöse Vorhersage für den Sommer erst zu Maria Heimsuchung am 2. Juli treffen. "Wenn es da regnet, regnet es wahrscheinlich weiter".
Sorge machen Kainz die immer extremeren Wetterlagen: "So eine große Hitze wie vor einigen Tagen hatten wir im Juni noch nicht". Für sich wünscht sich Kainz dennoch einen warmen Sommer. "Aber bitte mit ein wenig Abkühlung mittendrin", lacht der erfahrenste "Wetterfrosch" des Bezirks.
Extremereignisse
Eine Wetterstation im Garten betreut auch Sonja Pazour aus Vitis. Sie rechnet, wie in den Vorjahren auch, mit einem wechselhaften Sommer. "Die extremen Ereignisse nehmen zu. Auf Tage großer Hitze folgt die rasche Abkühlung, so wie wir es jetzt gerade erleben", teilt Pazour ihre Beobachtungen mit. Dass Bauernregeln ihren Platz haben, findet auch die Kindergartenpädagogin. "Früher haben sich die Menschen in der Landwirtschaft ja nur danach richten können, aber ich glaube schon, dass der Klimawandel auch die Bauernregeln durcheinander bringt". Pazour misst drei Mal täglich Temperatur und Niederschlagsmenge. Ihre Erfahrung: "So wie früher, dass es mehrere Wochen lang strahlend schön ist, gibt es kaum noch".
Bleibt zu hoffen, dass das Zentralamt für Meteorologie mit der Prognose eines warmen Sommers recht hat. Pazour: "Wir hatten auch schon Phasen mit nur 14 Grad im August. Das muss nicht unbedingt sein".
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