Gemischte Bilanz am Arbeitsmarkt im Bezirk

AMS Geschäftsstellenleiterin Edith Zach | Foto: Ederer
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WAIDHOFEN. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der vorgemerkten Personen um - 27 (oder – 2,4 %) verringert. Ende Dezember 2016 waren beim Arbeitsmarktservice Waidhofen/Thaya somit 1.083 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind um 371 Betroffene mehr als im Vormonat. In Niederösterreich ist die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen um + 1,0 % auf insgesamt 71.220 gestiegen.

„Die Arbeitslosigkeit im Bezirk ist gegenüber dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahres sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern gesunken. 385 vorgemerkte Frauen bedeuten ein Minus von 10 (oder – 2,5 %), 398 Männer ein Minus von 17 (oder – 2,4 %). Die in diesem Indikator nicht enthaltene Zahl der Arbeitslosen in Schulungen des AMS ist im Vergleich zum Vorjahr um 12 (oder + 13,8 %) auf insgesamt 99 gestiegen.“, informiert die Geschäftsstellenleiterin des AMS Waidhofen/Thaya, Edith Zach.

Somit waren Ende Dezember 2016 in Summe 1.182 Personen, davon 1.083 Arbeitslose und 99 Personen in Schulung beim AMS Waidhofen/Thaya vorgemerkt, was exakt dem Wert des Vorjahresstichtages entspricht.
Mit Ende Dezember waren 20 offene Stellen (davon 6 sofort verfügbar) beim AMS Waidhofen/Thaya gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Minus von 28 Stellen. Den 13 Lehrstellensuchenden stehen 12 offene Lehrstellen (alle nicht sofort verfügbar) zur Verfügung.

Vorgemerkte arbeitslose Personen nach Gemeinden im Bezirk Waidhofen/Thaya, Dezember 2016 - Angaben in Prozent

Arbeitslosigkeit nach Gemeinden Jänner 2017
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Arbeitsmarktbilanz 2016: Besser als erwartet, aber mit Luft nach oben

„Der niederösterreichische Arbeitsmarkt hat sich 2016 besser entwickelt als ursprünglich gedacht“, so die erste Bilanz der Geschäftsstellenleiterin des Arbeitsmarktservice Waidhofen Edith Zach.

Eine vergleichsweise belebte Konjunktur stützte die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften und sorgte für neue Beschäftigungsrekorde in Niederösterreich. Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Bezirk weiter ab. Gewinner waren 2016 junge Menschen im Alter bis 25. Zu den Verlierern gehörten Personen ohne Ausbildung, mit gesundheitlichen Einschränkungen und Migrationshintergrund.

Die Steuerreform war ein wesentlicher Faktor, um den privaten Konsum und damit die Konjunktur in Österreich etwas anzukurbeln. „Das Jahr 2016 wird mit einem voraussichtlichen Plus von 1,6 bis 1,7 % ein vergleichsweise dynamisches Wirtschaftswachstum vorweisen können“, so AMS-Chefin Edith Zach. Die Jahre davor sowie der Blick in Richtung 2020 waren bzw. werden mit einem realen BIP-Zuwachs von nicht mehr als 1% geprägt sein.

Die etwas belebtere Entwicklung in diesem Jahr sorgte in Niederösterreich für eine anhaltende Nachfrage nach Fachkräften. Rund 830 offene Stellen haben die Unternehmen dem AMS Waidhofen gemeldet. Gleichzeitig wurden 745 freie Stellen und Lehrstellen mit einer passenden Arbeitskraft besetzt. Das sind um 11 mehr (Lehr-)Stellenbesetzungen als im Jahr davor. Der Zuwachs an Arbeitskräften, der in diesem Jahr am Waidhofner Arbeitsmarkt zur Verfügung stand, war geringer als die zusätzlichen Jobangebote, die die Unternehmen bereithielten. Sinkende Arbeitslosigkeit (im Gegensatz zum NÖ-Trend) war damit die Folge.

Die wichtigsten Eckpunkte:
• 0,5% mehr Beschäftigung: 10.065 Personen waren im Jahresdurchschnitt 2016 unselbständig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von 53 Beschäftigten. Ein wesentlicher Treiber des gesamten Beschäftigungszuwachses sind allerdings Teilzeitjobs.

• -2,3% weniger Arbeitslosigkeit: Während in Niederösterreich im Jahr 2016 die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 2,4% gestiegen ist, fällt diese im Bezirk mit einem Minus von 2,3% auf durchschnittlich 800 Personen.

• - 9,3% weniger Arbeitsaufnahmen: Bis Jahresende ist es in Waidhofen rund 1.240 Personen gelungen, aus der Arbeitslosigkeit heraus wieder eine Beschäftigung aufzunehmen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 128 Personen.

Gewinner am Arbeitsmarkt: Jugendliche und Lehrstellensuchende

Zu einer erfreulichen Trendumkehr am Arbeitsmarkt kam es im abgelaufenen Jahr für jobsuchende Jugendliche. Im Jahresdurchschnitt 2016 ist die Zahl der Vorgemerkten in der Altersgruppe bis 25 um – 16,4% auf rund 90 zurückgegangen. „Diese Entwicklung hat zum einen demographische Ursachen und ist zum anderen auch auf unsere konsequente Arbeitsmarktpolitik zurückzuführen“, ist Leiterin Edith Zach überzeugt.

Golden Ager: Arbeitslosigkeit steigt weiter

Besonderes Augenmerk hat das AMS Waidhofen/Thaya im Jahr 2016 wieder Jobsuchenden im Alter ab 50 Jahren gewidmet. Wie im Vorjahr gehörte fast jede/r dritte arbeitslose/r Kunde/Kundin des AMS Waidhofen der Generation 50+ an: jahresdurchschnittlich 280 Personen, + 21 oder 8,1% gegenüber 2015. Rund 270 ehemals arbeitslose Golden Ager aus dem Bezirk haben im letzten Jahr den Wiedereinstieg ins Erwerbsleben geschafft, das sind um 12,8% weniger als im Jahr 2015.

Verlierer am Arbeitsmarkt: keine Ausbildung, gesundheitliche Probleme und Migrationshintergrund

Bei steigender Konkurrenz am Arbeitsmarkt haben es vor allem jene schwer, die nicht oder schlecht ausgebildet sind, wegen gesundheitlicher Probleme schwer vermittelt werden können bzw. deren Wurzeln außerhalb Österreichs sind, selbst dann, wenn sie bereits die österreichische Staatsbürgerschaft haben.
Rund 38% der AMS-Kunden/Kundinnen im Bezirk konnten im Jahr 2016 nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen.

Die Zahl der AMS-KundInnen mit gesundheitlichen Problemen und daher eingeschränkter Vermittelbarkeit ist im Vergleich zu 2015 um 7,7 % auf jahresdurchschnittlich knapp 300 Personen gestiegen. Während die Arbeitslosigkeit bei Personen ohne Migrationshintergrund 2016 um -3,1 % sinkt, steigt sie bei jenen mit Migrationshintergrund um 11,4%. Allein die Zahl der Asylberechtigten hat sich im Vergleich zu 2015 beinahe verzehnfacht (+1.043,8% von 2 auf 18).

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