Gilbert Brodar wird Flüchtlingskoordinator für Waidhofen
Anlaufstelle für Flüchtlinge und die zahlreiche freiwilligen Helfer
WAIDHOFEN. Gilbert Brodar wird für die Volkshilfe Integrations, bzw. Flüchtlingskoordinator für die Stadtgemeinde Waidhofen. Um beim mehrmonatigen Warteprozess, bis zu einer Asylentscheidung auftretende Integrationsprobleme so gering wie möglich zu halten, wird sich der Waidhofner in der Zukunft koordierend einbringen und die rund 120 Flüchtlinge in Waidhofen unterstützen. Und auch und die zahlreichen freiwilligen Helfer soll Brodar vernetzen. Die Zusammenarbeit mit Ämtern, Behörden und Quartiergebern gehört ebenfalls dazu.
"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sehr viele Waidhofner helfen wollen, aber der Infostand der Menschen völlig unterschiedlich ist. Da wollen wir ansetzen, damit die Hilfsbereitschaft nicht ins Leere läuft, bzw. durch „Stückwerkhilfe“ eifersuchtsgeladene Konflikte zwischen den Asylwerbern entstehen, die dann in Folge auch zum Problem für die Waidhofner werden könnten. So betrachte ich die Funktion als sinnvoll und notwendig, unabhängig der Haltung pro oder gegen der aktuellen Asylpolitik des Landes", erklärt Brodar.
Zum Flüchtlingsthema ist der Waidhofner als Jugendtrainer des SV Waidhofen gekommen. Mittlerweile zehn Kinder von Asylwerbern werden hier mitbetreut.
Eine weitere Aufgabe des Flüchtlingskoordinators ist auch die Zusammenarbeit mit den Ämtern, wie etwa beim Stichwort Deutschkurse. "Ein großes Problem ist derzeit, dass es lange Wartelisten für zertifizierte Deutschkurse gibt", erklärt Brodar. Teilweise müssten Asylwerber sechs Monate auf einen warten bis sie überhaupt einen Kurs absolvieren können. "Unser Ziel ist es einen zertifizierten Deutschkurs auch in Waidhofen anzubieten".
FPÖ stimmte dagegen
Die Stadtgemeinde Waidhofen unterstützt die Volkshilfe mit 3.000 Euro, was die Kosten für eine geringfügige Anstellung für ein halbes Jahr und ein Diensthandy abdecken sollte. Bis auf die mitregierende FPÖ stimmten alle Fraktionen für die Unterstützung für den Flüchtlingskoordinator. Einen Grund für einen Koalitionskrach sieht Bürgermeister Robert Altschach (ÖVP) aber nicht: "Ich akzeptiere, dass die FPÖ nicht mitgegangen ist. Eine Koalition heißt ja nicht, dass man immer hundertprozentig der selben Meinung sein muss".
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