Hasen angeblich voll Blei
Hasenfleisch aus Österreich ist angeblich bleiverseucht - sagen die Deutschen. Im Bezirk hält man dagegen.
BEZIRK (pez). 300 Kilo Hasenfleisch aus Österreich wurde dieser Tage in Deutschland vernichtet. Der Grund: Angeblich wurde der Grenzwert für Bleibelastung um das 700fache überschritten, wie auch die EU-Kommission in Brüssel bestätigte. Für die Belastung im Fleisch werden vor allem winzige Bleisplitter der verwendeten Schrotmunition verantwortlich gemacht.
Bezirksjägermeister Albin Haidl beruhigt: „Sämtliche Arten von Wildfleisch werden von der AGES (der Agentur für Ernährungssicherheit, Anm.) stichprobenartig überprüft.“ Bei Belastungen würde das betreffende Fleisch sofort vom Markt genommen, so der Bezirksjägermeister, der eine 700-fache Belastung über dem Blei-Grenzwert für übertrieben hält: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das überhaupt möglich ist.“
Obwohl es Alternativen zum Bleischrot gibt, greifen die heimischen Jäger gerne auf die herkömmliche Bleimunition zurück, denn: „Bleischrot ist das Sicherste“, erklärt der oberste Waidmann im Bezirk. Bleigeschosse verformen sich beim Aufprall im Gegensatz zu Stahlkügelchen, und die Gefahr eines Querschlägers (eines so genannten Gellers) ist wesentlich geringer und damit für den Jäger sicherer.
„Wäre der Konsum von Hasenfleisch so gefährlich und gesundheitsschädigend, wären Generationen von Hasen- und Hasenfleischessern schon in der Vergangenheit mit Bleivergiftungen und deren Folgen der Humanmedizin aufgefallen, erklärt Lebensmittelexperte Franz Karner, Leiter der Lebensmittelkontrolle gegenüber den Bezirksblättern. Wird der Schusskanal vor dem Verzehr nicht entfernt, steigt die Bleibelastung. Aber: Selbst dann sei die verzehrte Menge Blei marginal, so Karner. „Es wäre daher meiner Meinung nach nicht sehr zielführend, wenn jetzt vor Beginn der Hasenjagdsaison die Konsumenten unnötig verunsichert werden“, so der Experte.
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