Thaya
Abriegelung vorerst vom Tisch
UPDATE: Die Lage scheint sich aktuell wieder leicht zu entspannen. Inzidenz im Bezirk sinkt. Thaya richtet Teststraße ein.
THAYA. Es war ein banger Montag in Thaya. Vor allem ging es um die Frage, ob Ausreisetests nötig sein würden. Auch der Bürgermeister warnte ja vor möglichen regionalen Maßnahmen, sollte sich die Lage nicht deutlich bessern.
Fix ist: In Thaya wird eine Teststraße im Gemeindezentrum eingerichtet. Bürgermeister Eduard Köck bittet dringend alle Einwohner von Thaya dies auch in Anspruch zu nehmen.
Unterdessen scheinen Ausreisekontrollen vom Tisch zu sein. Praktisch sei die "Abriegelung" einer Gemeinde auf dem flachen Land kaum durchführbar, hieß es. Denn alle Güter- und Feldwege zu kontrollieren wäre kaum möglich.
Im gesamten Bezirk beginnt sich die Lage allmählich wieder zu entspannen. Kratzte man am Wochenende noch an einer Inzidenz von 400, ist die Zahl der Infizierten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner mittlerweile auf - immer noch hohe - 346 gesunken. Seitens der Bezirkshauptmannschaft bittet Günter Stöger um Disziplin und strenge Einhaltung der angeordneten Maßnahmen.
Thaya in den landesweiten Schlagzeilen: Ein infizierter Pfarrer verteilte Hostien. Thaya ist damit die Gemeinde mit dem höchsten Inzidenz-Wert in Österreich.
THAYA. 1.140 - so hoch ist aktuell der Inzidenzwert in der Gemeinde Thaya - deutlich mehr noch als in Wiener Neustadt. Anfang der Woche war noch von einem kleinen Cluster im Umfeld der Pfarre die Rede, der sich jetzt aber ausgewachsen haben dürfte. Laut einem Bericht der "Krone" dürfte Großteil der Fälle auf einen Gottesdienst zurückgehen, bei dem der infizierte Pfarrer Hostien verteilt haben soll.
Abriegelung steht im Raum
Mindestens sechs Fälle seien aktuell bestätigt, hieß es von den Behörden. Bürgermeister Eduard Köck warnte die Bürger ihre Kinder in den Kindergarten zu schicken. Sollte sich die Lage nicht beruhigen, stehe eine Abriegelung der Gemeinde im Raum, so Köck. Er forderte die Bewohner der Gemeinde auf, alles zu tun, damit sich die Krankheit nicht weiter verbreite.
Die Sorge um eine Abriegelung ist nicht unbegründet: Das Gesundheitsministerium hat - bereits Freitagabend - den Landeshauptleuten den Erlass für die schärferen Corona-Maßnahmen in "Hochinzidenzgebieten" übermittelt. Demnach sind negative Corona-Tests für das Verlassen von Bezirken oder "lokal abgegrenzten Hotspots" nötig, wenn die Sieben-Tages-Inzidenz dort über 400 pro 100.000 Einwohner liegt. Aufrechterhalten werden muss die Testpflicht bis die Inzidenz nachhaltig (für zehn Tage) unter 200 gefallen ist.
Dem Pfarrer von Thaya bedaure übrigens die Häufung von Fällen, berichtet die Krone. Auch Teilnehmer der Messe in Thaya nehmen ihren Pfarrer in Schutz: "Das hätte er niemals absichtlich gemacht", so eine Bezirksblätter-Leserin.
Nähere Informationen dazu werden am Montag erwartet. Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.
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