Karlstein: Trinkwasser ist wieder sicher
Wochenlang war das Wasser in Karlstein voller Keime und musste abgekocht werden. "Das darf nie wieder vorkommen", so die Verantwortlichen
KARLSTEIN. Das würde man im Waldviertel so nicht erwarten: Die Karlsteiner Bürgerinnen und Bürger mussten wochenlang ihr Trinkwasser abkochen. Der Grund: Es war voller Keime und nicht mehr trinkbar. Zwar wurde das Wasser mittlerweile wieder freigegeben, aber für die Karlsteiner ist klar: Das darf nicht wieder passieren.
Keime eingeschwemmt
Die Vorgeschichte: Extrem starker Regen hat die Pumpstation in Griesbach unter Wasser gesetzt. Dadurch gelang verunreinigtes Oberflächenwasser ins Trinkwassernetz. Es war das erste Mal, dass Regen die Station überflutet hatte. Dieses Problem konnte aber relativ rasch behoben werden indem das Leitungsnetz gesäubert wurde. Wesentlich gravierender war das Problem bei den drei Thayabrunnen unterhalb der Gerhartsmühle: Dort wurden ebenfalls Keime in in die Trinkwasserversorgung geschwemmt. Zwar wurde relativ rasch festgestellt, dass die Qualität des Wasser nicht stimmt. Daraufhin wurde das Wasser gesperrt und durfte nur abgekocht verwendet werden.
150.000 Euro Investition
Mittlerweile ist das Problem behoben und das Wasser wieder freigegeben, auch wenn man im Kindergarten aus Sicherheitsgründen noch auf Mineralwasser zurückgreift. Jahrzehntelang habe es keine Schwierigkeiten gegeben, so Bürgermeister Ernst Herynek im Gespräch mit den Bezirksblättern. Jetzt wollen die Karlsteiner eine so genannte Wasserentkeimungsanlage installieren, die Keime mit ultraviolettem Licht abtötet.
Rund 150.000 Euro wird die Gemeinde ersten Schätzungen zufolge investieren müssen. "Ja, die Kosten sind hoch, aber die Anlage ist notwendig", so Herynek gegenüber den Bezirksblättern. Derzeit werden Angebote eingeholt. Im Februar soll der Beschluss zum Ankauf einer UV-Anlage im Gemeinderat fallen. Außerdem soll das Schutzgebiet um die Thayabrunnen erweitert werden. Auch hier laufen die Gespräche mit den Grundeigentümern.
Ein Wechsel zur EVN Wasser kommt für den Bürgermeister nicht in Frage: Erstens sei Karlsteins Trinkwasserversorgung dann nicht mehr unabhängig und zweites könne das Wasser derzeit günstiger anbieten. "Wir bezahlen derzeit nur 1,20 Euro pro Kubikmeter", so der Bürgermeister.
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