Kirche: Frauen ausdrücklich erwünscht

GROSS SIEGHARTS. "Ich glaube an dem Thema muss man drandbleiben, so wie es Christian Haidinger getan hat". Volle Unterstützung erhält Haidinger in seiner Forderung Frauen für das Priesteramt zuzulassen vom Groß Sieghartser Pfarrer Josef Pichler. Der Pfarrer aus der Bandlkramerstadt würde gerne Frauen in Kirchenämtern sehen: "Im ersten Schritt könnte man Frauen ja das Diakonat ermöglichen und später dann das Priesteramt". Dies hätte auch Vorteile in der Seelsorge, so der Pfarrer. Der Wunsch in der Bevölkerung nach Frauen in Kirchenämtern sei durchaus vorhanden, so Pichler, der gleichzeitig betont, wie aktiv sich Frauen schon jetzt in der Pfarrgemeinde einbringen. Mehr noch: Manchmal wird sogar der ausdrückliche Wunsch nach einer Liberalisierung an den Gottesmann herangetragen: "Es gibt sogar konkrete Vorschläge aus der Bevölkerung, dass man sich diese und jene durchaus vorstellen könnte", berichtet Pichler von seinen Erfahrungen zum Thema.

Ganz ähnlich sieht Alfred Winkler, der Pfarrer von Vitis eine mögliche Öffnung der Kirche für Frauen: "Dafür bin ich sehr offen. Aber es wird wohl seine Zeit brauchen und in kleinen Schritten gehen." Winkler glaubt, dass eine durch eine Frau abgehaltene Messe eine Bereicherung für die Kirche wäre. "Vor allem bei jüngeren Kirchenbesuchern glaube ich nicht, dass sie etwas dagegen hätten. Vielleicht ist das für ältere aber ein Problem", so Winkler. Wann seiner Meinung nach die erste Frau hinter dem Altar stehen wird? "Das dauert sicher noch Jahrzehnte, aber die Aufbruchstimmung ist da und das ist gut so!"

Keinen Kommentar zum Thema wollte der Pfarrer von Dobersberg Gerard Swierzek abgeben. Er gebe grundsätzlich keine Interviews, ließ Swierzek wissen. Pfarrgemeinderat Franz Eggenhofer ist da schon auskunftsfreudiger: "Vorstellen kann ich mir Frauen als Prieser schon." Grundsätzlich sei die Idee nicht abzulehnen, so Eggenhofer, der die Debatte ruhig sieht: "Wir lassen das gelassen auf uns zukommen".