LKH Waidhofen/Thaya - es kann auch Ihnen passieren...
"Auf 6 Abteilungen und einem Institut werden die Patientinnen und Patienten medizinisch und pflegerisch optimal betreut."
Diese philanthropischen Zeilen dienen dem LKH Waidhofen/Thaya als Visitenkarte, ob sich jedoch die Realität nicht einer anderen Sprache bedient... beurteilen Sie bitte selbst, denn das nächste Mal könnten Sie es sein, Sie, Ihre Kinder oder Ihr Vater, Ihre Mutter, Ihr Großvater oder Ihre Großmutter:
Sie sind Jahrgang 1924 (also stolze 89 Jahre), leiden an Diabetes, Arthrosen, verfügen über Stents im Herzen. Sie leiden an schmerzhafter Wirbeldegeneration, welche Sie bis zur Gehunfähigkeit quält.
Sie verbringen Ihren - nicht ersten (was aufgrund Ihrer zahlreichen vorhandenen Erkrankungen nicht verwundert) - Aufenthalt im LKH Waidhofen/Thaya.
Bis zu Ihrem letzten Aufenthalt konnten Sie die oben angeführten Zeilen unterschreiben, beinahe...
Diesmal... diesmal kommen Sie nach einem Sturz auf die chirurgische Abteilung des LKH W/Th. Nach einem mehrtägigen Aufenthalt werden Sie zur Entlassung vorbereitet, Ihre Familie wird informiert, dass Sie abholbereit sind... abholbereit, obwohl Sie nach dem Sturz immer noch nicht für einen Transport in einem Familien-Pkw stabil genug sind.
Der diensthabende, Entlassungsunterlagen vorbereitende Arzt verweigert Ihre Beurteilung als gehunfähig... das höchste Angebot, das er Ihnen "schenken" kann, ist "beschränkt gehfähig".
"Beschränkt gehfähig" bedeutet, dass sie entweder "hopp ins Auto der Familie eingepackt werden sollen" oder falls ein Krankentransport nach Hause "gewünscht" wird, seitens der GKK Kosten auf Sie zukommen.
Ihre Familie interveniert beim ärztlichen Direktor des LKH, ohne Erfolg... denn jener bringt - trotz Ihrer Krankengeschichte - durchaus Verständnis für den "sich zierenden Arzt".
Sie intervenieren bei der NÖGKK, hier wird das Vorgehen der Verantwortlichen mit Empörung wahrgenommen und als ungebührlich und patientenfeindlich bezeichnet.
Sie werden - ohne zu wissen, ob nun denn ein Kostenersatz auf Sie zukommt - mit dem Krankentransport nach Hause geführt. Nicht ohne lautstarke Beschwerde des entlassenden Arztes - an Ihrem Krankenbett (!) - über das "Verhalten Ihrer Familie".
Ja, nicht wahr? Wie viele Menschen würden sich eine Familie wünschen, die für Sie bis zum Äußersten kämpft? Falsch, eine Familie, die für Sie für das selbstverständliche kämpft!
Bedenken Sie nun, wie viel Respekt, Achtung vor der menschlichen Würde und wie viel Wohlwollen bringt Ihnen unser Gesundheitssystem und seine Vertreter entgegen?
Von unseren Steuerzahlungen und Krankenkassenbeiträgen erhalten...
Bleiben Sie gesund und bedenken Sie - das nächste Mal, kann es SIE treffen...
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