100 Kilometer extra am Tacho
Pensionsberatung "vorerst" nur noch in Zwettl
- Andreas Hitz und Rudolf Silvan bei der ÖGK in Waidhofen, wo vorerst keine Beratungstage der PVA mehr stattfinden.
- Foto: M. Hitz
- hochgeladen von Peter Zellinger
Pensionsversicherung verlegt Beratung nach Zwettl. Gewerkschafter warnen: Corona als Ausrede für Service-Einschränkung.
WAIDHOFEN. Im Dickicht der Pensionsregelungen durchzublicken, ist für Normalsterbliche kaum zu schaffen, deshalb lassen sich die meisten Waidhofner beraten, wenn es um Fragen des wohlverdienten Ruhestandes geht. Dies ist aktuell nur in Zwettl möglich, denn die Beratungstage der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) wegen der Coronakrise für das gesamte Waldviertel dorthin verlegt. Für Gewerkschafter und Arbeitnehmervertreter ein Unding. "Das ist eine weitere Ausdünnung des ländlichen Raumes", so Nationalratsabgeordneter Rudolf Silvan bei einem Besuch bei der ÖGK in Waidhofen.
In Niederösterreich finden Beratungen nur noch in Baden, Mistelbach, St. Pölten, Amstetten und eben Zwettl statt. "Vorläufig", wie man bei der PVA betont. Die Gewerkschafter befürchten jedoch eine klassisch österreichische Lösung, denn "Provisorien halten am längsten. Corona wird dazu verwendet um den Service für die Menschen zurückzufahren", so Silvan.
Andreas Hitz (ÖGB) malt die Konsequenzen aus: "Wir können nur eine seriöse Beratung durchführen, wenn wir die Menschen mit den korrekten Stichtagen zu uns kommen. Und diese kriegt man eben bei der Beratung der PVA. Jetzt müssen die Waidhofner nach Zwettl fahren. Das sind im schlimmsten Fall über 100 Kilometer extra auf dem Tacho".
Das Problem ginge alle an, warnen Silvan und Hitz. Denn: "Auch die Beantragung einer Kur oder Reha wird ebenfalls über die PVA abgewickelt."
Aus der PVA hieß es, man werde das Angebot wieder erweitern, sobald es möglich ist. Vor einem Besuch im Kundencenter sei aber eine Anmeldung unter der Hotline 050303/ 32170 nötig um Wartezeiten zu vermeiden.
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