Sieghartser bauen gestohlenes Denkmal nach

- Das Original: Es wurde vor 170 Jahren von Fuhrwerker Franz Bauer gestiftet, weil er seine Reisen unbeschadet überstanden hatte.
- Foto: privat
- hochgeladen von Peter Zellinger
170 Jahre altes Fuhrwerks-Denkmal wird wiedererrichtet
GROSS SIEGHARTS. Die Geschichte eines kleinen Denkmales zwischen Groß Siegharts und Ellends ist gleich doppelt abenteuerlich: Vor 170 Jahren wurde es vom Groß Sieghartser Fuhrwerksunternehmer Franz Bauer errichtet. Bauer belud Anfang des 19. Jahrhunderts einmal wöchentlich sein Fuhrwerk mit Band- und Webwaren aus Sieghartser Herstellung um sie in Wien zu verkaufen. Zurück fuhr Bauer meist mit großen Mengen Geld.
Anhand alter Lieferscheine und Rechnungen kann die Reisedauer aus jener Zeit noch nachvollzogen werden. Am Tag vor der Abreise belud man den Wagen mit den heimischen Textilerzeugnissen. Frühmorgens wurde dann die Fahrt angetreten und am Abend des nächsten Tages Wien erreicht. Am folgenden Tag machte Bauer sich im Laufe des Vormittags auf die Heimreise, wobei er am späten Abend des nächsten Tages in Groß-Siegharts ankam. So gesehen dauerte eine Fuhrwerksfahrt Groß-Siegharts-Wien, je nach Beladung, zwei bis zweieinhalb Tage.
Ein gefährliches Unterfangen: Die Zahl der Gestrandeten und Kriminellen war groß und Bauer lief ständig Gefahr in einsamen Gegenden überfallen zu werden. Dies war aber nie der Fall, deshalb ließ er gemeinsam mit seiner Frau Rosina vor 170 ein Denkmal der "schmerzhaften Mutergottes" zwischen Ellends und Groß Siegharts errichten.
Vor zehn Jahren fiel das Denkmal trotzdem einem Verbrechen zum Opfer: Bis heute unbekannte Täter warfen im Jahr 2004 den Bildstock um stahlen das Marienmotiv. Jetzt bringen die Groß Sieghartser ihre Muttergottes zurück: Ludwig Liemberger aus Ellends hat eine Initiative zur Wiederherstellung dieses historischen Kleindenkmals ins Leben gerufen. Mit Erfolg: Bürgermeister Gerald Matzinger und Ex-Vizebürgermeister Hans Widlroither riefen eine zusätzliche Sammelaktion ins Leben und durch eine Spende der Privatstiftung der Sparkasse Groß-Siegharts ist man auf einem guten Weg die notwendigen 3.500 Euro für die Wiedererrichtung des Bildstockes aufzutreiben. Anhand alter Fotos soll das Denkmal jetzt rekonstruiert werden.



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