Liebe 2018
Verliebt, verlobt, verheiratet oder eben nicht...
Warum viele Paare in "wilder" Ehe leben, warum gestritten wird, wer wessen Namen annimmt und wer vom Hochzeits-Skeptiker zum verliebten Ehepaar wurde.
BEZIRK WAIDHOFEN. Birgit und Rudolf Wesely sind überglücklich, schließlich ist ihre Hochzeit erst ein paar Wochen her. "Eigentlich war für mich eine Heirat immer nur eine Papiersache, die man nicht unbedingt braucht. Zumindest war es das so lange, bis er mich gefragt hat", berichtet Birgit, wie sie von der Hochzeits-Skeptikerin zur glücklichen Braut wurde. Eine "wilde Ehe" wäre für sie kein Problem gewesen, aber als Rudolf ihr einen Antrag machte, hat sie keine Sekunde nachgedacht und sofort "Ja" gesagt. "Weil er meine große Liebe und mein bester Freund ist", so Birgit. "Und Rückgaberecht hat sie auch keines", lacht Rudolf.
Ältere sagen "Ja"
So wie Birgit geht es vielen Paaren, denn auch im Bezirk Waidhofen liegt die "Wilde Ehe" im Trend, wie Manuela Schober bestätigt. Die Groß Sieghartserin muss es wissen, schließlich ist sie als Standesbeamte für sämtliche Trauungen zuständig. Auch wenn die Zahl der Eheschließungen heuer mit 20 leicht unterdurchschnittlich ist, beobachtet Schober, dass sich vor allem ältere Menschen wieder das Ja-Wort geben. "Viele wollen sich im höheren Alter absichern, falls einem der Partner etwas passiert", so Schober.
"Eine Schwangerschaft ist heute ebenso kein Grund für eine Eheschließung mehr", berichtet die Standesbeamte. Heute wird oft geheiratet, wenn die Kinder schon etwas älter sind - und dem Brautpaar beispielsweise die Ringe reichen können. Dennoch birgt eine "wilde Ehe" mit Kindern Gefahren. Ein Beispiel: das Kind verletzt sich beim Spielen und wird vom Vater ins Krankenhaus gebracht. Hat in diesem Fall der Vater nicht den gleichen Namen und kann auch nicht nachweisen, dass er der Erziehungsberechtigte ist, können Schwierigkeiten entstehen. Deshalb rät Schober dringend zu einer gemeinsamen Obsorgeerklärung.
Junge mögen es traditionell
Männer, die den Namen ihrer Gattin annehmen, sind heute keine Seltenheit mehr - sollte man meinen. Dem widerspricht die Standesbeamtin, denn auch die jungen Brautpaare mögen es lieber traditionell. "Bei 24 von 25 Hochzeiten nimmt die Braut den Namen des Bräutigams an. Auch hier sind es wieder die etwas älteren Paare, die sich eine Namensänderung nicht mehr antun wollen", so die Expertin.
Ob sich die Zahl der Trauungen wieder erholen wird? "2019 wahrscheinlich eher nicht, aber ich tippe auf das Jahr 2020, denn vor allem die jüngeren Paare lieben ein magisches Datum".
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