Vortrag „Ernährung & Darm“
Welche wichtige Rolle der Zustand des Verdauungstrakts für die allgemeine Gesundheit des Menschen spielt, ist vielen nicht bewusst. Beim Vortrag „Ernährung & Darm“ erklärte Diätologin Verena Ölzant den Teilnehmern die Bedeutsamkeit eines gut aufgebauten und stabilen Darmmikrobioms.
VITIS: Zu Beginn informierte die Vortragende über die komplexen Abläufe im Darm, sowie dessen wesentliche Funktionen. Sie berichtet auch von Krankheitsbildern und unspezifischen Beschwerden, die durch ein Ungleichgewicht der Darmbakterien hervorgerufen werden können. Auch der Zusammenhang „Darm-Hirn-Achse“ wurde erklärt und mit Patientenbeispielen gut dargestellt.
Eine hohe Diversität an guten Darmbakterien ist wichtig, denn die Bakterienbesiedelung des Darms beeinflusst vor allem auch das allgemeine Immunsystem. Schließlich sitzt das Immunsystem bis zu 80% im Darm. Durch gewisse Lebensstilfaktoren kann sich die Diversität der Bakterien aber zum Negativen verändern und sich beispielsweise drastisch verringern, was wiederum zu einer Dysbiose zwischen allen Mikroorganismen führt.
Um eine stabile Darmflora zu gewährleisten, benötigt der Mensch auf der einen Seite eine ballaststoffreiche Ernährung und auf der anderen Seite eine regelmäßige Zufuhr von fermentierten Lebensmittel oder Speisen. Verschiedene Ballaststoffe, die sich vor allem in Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Nüssen und Hülsenfrüchte befinden, dienen unserem Körper als sogenannte Präbiotika. Sie regen die guten Darmbakterien zum Wachsen an, indem sie
ihnen als „Futter“ dienen und führen so zu einer hohen Diversität.
Außerdem hilft eine gute Ballaststoffzufuhr gegen Verstopfungssymptome. Weiters sind sie für die Erhaltung der wichtigen Schleimschicht oberhalb der einzelligen Darmepithelschicht, die als sogenannte „erste Abwehrlinie“ Toxine und Schadstoffe vom Blutkreislauf fernhält, zuständig. Als Probiotika fungieren fermentierte Lebensmittel oder Speisen, wie z.B. nicht pasteurisiertes Sauerkraut, Kimchi, Sauerteigbrot, Joghurt, Buttermilch, Kefir, Kombucha, Wasserkefir, die lebende Mikroorganismen enthalten. Diese haben das Potential, schlechte Darmbakterien zu verdrängen und den Darm wieder mit den Guten zu besiedeln. Was der Darmflora im Allgemeinen stark zusetzt sind vor allem einseitige Ernährungsweisen mit geringen Ballaststoffen, chronischer Stress, Fast Food, nährstoffarme Fertiggerichte und die Einnahme von bestimmten Medikamenten.
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