Waidhofen
Waldhäusl fordert Rücktritt von Litschauer

  • Werden in diesem Leben keine Freunde mehr: Rudolf Polt und Martin Litschauer. Der Grüne Vizebürgermeister macht die Verwaltung für Fehler im Kanalprojekt Matzles verantwortlich. FPÖ-Stadtrat ortet Mobbing und legt dem Grünen den Rücktritt nahe.
  • hochgeladen von Peter Zellinger
 

Der Grüne Vizebürgermeister Martin Litschauer putzte sich an der Verwaltung ab. Waldhäusl sieht strafrechtlich relevantes Mobbing und fordert Rücktritt.

WAIDHOFEN. Bürgermeisterin Eunike Grahofer versuchte noch im Vorfeld die Wogen zu glätten - sie wusste offensichtlich was kommt und mahnte respektvollen Umgang miteinander ein. Diese Bitte war jedoch vergebens. Was folgte waren Vorwürfe des Mobbings, der Lüge und eine Rücktrittsaufforderung an Vizebürgermeister Martin Litschauer.

Die Vorgeschichte: Wie die Bezirksblätter berichteten, kam es beim Kanalbau in Matzles zu Unregelmäßigkeiten. Vereinfacht gesagt vergab der Vizebürgermeister Aufträge eigenhändig ohne vorher die Gremien zu informieren - so lautete der Vorwurf. Damals sagte Litschauer noch, er hätte keine Aufträge vergeben und spielte so den Ball an die Rathausmitarbeiter weiter. Den Bezirksblättern präsentierte Litschauer einen neun Jahre alten Beschluss, wonach alles rechtens sei. Mittlerweile hat sich die Aufsichtsbehörde die Sache angesehen und bestätigt den Verdacht: Die Vergabe war rechtswidrig und sei zu korrigieren.

Litschauer spielt Ball an Verwaltung weiter

Litschauer versuchte den Ball an die Verwaltung weiter zu spielen: Die Unterlagen seien nicht vollständig vom Rathaus ans Land übermittelt worden und präsentierte ein Schreiben, wonach Direktor Rudolf Polt eigenhändig den Auftrag für Arbeiten am Kanal in Matzles unterzeichnet habe. Doch wie Polt erklären konnte, handelte es sich bei dem von Litschauer präsentierten Schreiben um eine Wasserrechtsangelegenheit, keine Ausschreibung.

Gottfried Waldhäusl legte aufgrund der Unregelmäßigkeiten Litschauer den Rücktritt nahe: "Die Gemeindeaufsicht hat erkannt, dass da vieles nicht in Ordnung ist. Plötzlich hatte der Vizebürgermeister die Schuldigen gefunden, nämlich die Verwaltung. Das ist mies und komplett falsch. Ich stelle da in Richtung Verwaltung Mobbing auf höchstem Niveau fest. Das ist mittlerweile strafrechtlich bedenklich."

Darüber hinaus habe Litschauer den Gemeinderat belogen, als dieser meinte, er wisse von den Aufträgen für den Kanalbau in Matzles nichts, obwohl er vom Sachbearbeiter im Rathaus bereits im Februar darauf aufmerksam gemacht wurde. "Waidhofen hat sich keinen Lügner als Vigebürgermeister verdient. Du hast deine Zeit hier abgedient", forderte Waldhäusl den Grünen Vizebürgermeister zum Rücktritt auf.

 Dieser kontert im Gespräch mit den Bezirksblättern: "Waldhäusl stellt etwas in den Raum, wofür es keine Unterlagen gibt. Es geht nicht darum der Verwaltung irgendetwas umzuhängen. Wir sind froh, wenn wir den Kanalbau in Matzles gut auf die Reihe kriegen. Gibt im Gemeinderat immer nur einen, dem es wichtiger ist, dass es einen Aufreger gibt. Mir wär’s wichtiger wir würden etwas weiterbringen". Ob seiner Meinung nach die Verwaltung für die Fehler im Rahmen des Matzles-Projektes verantwortlich sei? "Ich mache dem betroffenen Mitarbeiter keinen Vorwurf. Bei der Arbeitsbelastung und beim Umfang der Akten kann schlichtweg ein Fehler passieren", so Litschauer.

Polt übernahm Verhandlungen in Matzles

Verwaltungs-Chef Rudolf Polt lässt das nicht auf sich sitzen: "Hätte ich nicht Verhandlungen mit Grundstückseigentümern geführt, dann wäre der Gemeinde ein großer Schaden entstanden. Unsere Ausschreibung wäre ungültig und wir wären Schadenersatzforderungen ausgesetzt gewesen. In Wahrheit haben wir hier die Arbeit des Herrn Stadtrates Litschauer übernommen und das ist jetzt der Dank dafür."

Bleibt noch Litschauers Vorwurf, dass die Unterlagen des Kanalprojektes in Matzles nur unvollständig übermittelt wurden. Wer dafür verantwortlich sei, wisse er nicht, so Litschauer.

Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

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1 Kommentar

  • Gelöschter Nutzer am 06.05.2021 um 20:07
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