Gemeinde prüft Gebühr für "Ausländer" im Bad
Freibad-Reform: Einer der Vorschläge mehr Eintritt von Nicht-Waidhofnern zu verlangen, stößt nicht nur auf Gegenliebe. Der Stadtchef versucht zu beruhigen.
WAIDHOFEN. Sollen Dobersberger, Vitiser, Sieghartser oder Raabser mehr bezahlen, wenn sie das Freizeitzentrum in Waidhofen nutzen? Diese Frage beschäftigt derzeit die Leser der Bezirksblätter auf facebook. "Allein für diese Überlegung - überlege ich in Zukunft mit meiner Familie in ein anderes Freibad zu fahren", heißt es da etwa. Der Hintergrund: Das Freibad in Waidhofen produziert ein dickes Minus und drückt auf die gespannte Gemeindekasse. Einer von mehreren Vorschlägen ist es, dass Nicht-Waidhofner mehr bezahlen müssen. Ein Aufschlag von 10 Prozent steht im Raum. "Mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern summiert sich das auch", meint etwa eine Leserin.
Stadtchef Robert Altschach versucht im Bezirksblätter-Gespräch die Wogen zu glätten: Es handle sich nur um einen von mehreren Vorschlägen, die erst ausgearbeitet werden müssen. "Es wurden von unserem Berater nur Dinge aufgezeigt, über die man nachdenken kann. Es handelt sich lediglich um eine Diskussionsgrundlage für die Zukunft."
Altschach will genau prüfen ob der Aufwand für die Maßnahme die Mehreinnahmen rechtfertigt - schließlich ist die Überprüfung, ob es sich nun um einen Waidhofner oder einen Badegast aus Thaya handelt mit einiger Bürokratie verbunden. "Sollen wir einen Personalausweis verlangen? Was wenn die Leute ihn dann nicht dabei haben? Die können wir ja auch nicht heimschicken", so der Bürgermeister, der selbst Hürden am Vorschlag des Aufschlages sieht. Aber: "Man muss sich genau so fragen, welche Infrastruktureinrichtungen die Waidhofner mit ihren Abgaben finanzieren, die dann von allen anderen mitgenutzt werden", so Altschach.
Wie hoch das Defizit des Bades genau ist, will Altschach im Bezirksblätter-Gespräch nicht verraten. Es handle sich aber um "ein beträchtliches Defizit", so der Stadtchef.
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