Koalition in Waidhofen ist zu Ende

Gottfried Waldhäusl schaltet wegen angeblich fehlender 8.600 Euro die Korruptionsstaatsanwaltschaft ein. Bgm. Robert Altschach vermutet einen Fehler in den Aufzeichnungen.
  • Gottfried Waldhäusl schaltet wegen angeblich fehlender 8.600 Euro die Korruptionsstaatsanwaltschaft ein. Bgm. Robert Altschach vermutet einen Fehler in den Aufzeichnungen.
  • hochgeladen von Peter Zellinger

WAIDHOFEN. Die schwarz-blaue Koalition in Waidhofen ist zu Ende. Vizebürgermeister Gottfried Waldhäusl (FPÖ) kündigte am Donnerstagabend im Gemeinderat die Zusammenarbeit mit der ÖVP auf, weil Bürgermeister Robert Altschach (ÖVP) keine Kompetenzen abtreten wollte.

Dem gingen heftige Wortgefechte der Kontrahenten voraus. Gottfried Waldhäusl beschuldigte Altschach erneut, er übe politischen Druck auf die Mitarbeiter des Rathauses aus. "Die ÖVP hat zur Halbzeit Angst, dass ihr die Felle davonschwimmen und ist deshalb auf die Mitarbeiter losgegangen", so Waldhäusl. Mit personellen Konsequenzen: "Wenn zwei Frauen ihren Job kündigen, ohne, dass sie eine neue Anstellung haben, dann ist Feuer am Dach". Damit spielte der Vizebürgermeister auf sein Ressort der Öffentlichkeitsarbeit an, in dem zwei Mitarbeiterinnen das Handtuch warfen. Um die Rathausbediensteten aus der Schusslinie zu nehmen, forderte Waldhäusl den Bürgermeister erneut auf, Kompetenzen an die Stadträte abzugeben. 

Das lehnte Altschach in einem Statement mit dem Verweis auf die Haftung ab: "Bei der Erlassung einer derartigen Verordnung und der damit verbundenen Übertragung von Aufgaben des Bürgermeisters haben der Vizebürgermeister und die Stadträte ebenfalls unter meine Verantwortung zu arbeiten. Eine Übertragung der Haftung ist nicht möglich."

ÖVP-Stadtrat Alfred Sturm warf Waldhäusl hingegen vor, den Landtagswahlkampf nach Waidhofen zu tragen und sprach von "St. Pöltner Methoden". Thomas Lebersorger (ÖVP): "Jetzt auf einmal ist alles anders, nur weil es einen gibt, der es nicht verträgt, dass vor seinem ,Bürgermeister‘ noch ein ,Vize‘ steht."

Neuwahlen (vorerst) vom Tisch

Sollte der Bürgermeister einen Teil seiner Macht nicht abgeben, hatte Waldhäusl angedroht notfalls die Ausschüsse und den Gemeinderat selbst aufzulösen - zumindest war der Tagesordnungspunkt dementsprechend formuliert. Ein entsprechender Antrag blieb aber aus. Damit besteht der Gemeinderat in seiner derzeitigen Form weiter und Neuwahlen sind (vorerst) kein Thema mehr.

Dafür kündigte Waldhäusl in seinem Schlusswort der ÖVP aber die Zusammenarbeit auf: "Jetzt, wo ich die Koalition beende, gibt es mehr Demokratie in Waidhofen. Wir haben jetzt die Möglichkeit viele freie Mehrheiten zu finden und das Spiel der freien Kräfte tut Waidhofen gut", so der Vizebürgermeister.

Gesprächsrunde mit Mitarbeitern

Immerhin konnten sich die nun "freien Kräfte" auf das von den Mitarbeitern bereits Ende Juni geforderte Gespräch einigen. Diese wollten eigentlich im Gemeinderat über den politischen Druck diskutieren, der Bürgermeister hatte dies aber abgelehnt und stattdessen ein Gespräch im kleinen Rahmen vorgeschlagen. Jetzt soll es doch zur Diskussion mit den Gemeinderäten kommen - auch die ÖVP stimmte dafür.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.