Leserforum: Schließungswelle im Bezirk Waidhofen

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Der Bezirk wird sukzessive ausgehungert, bis dann nur mehr potemkin'sche Dörfer übrig bleiben. Bereits in den letzten Dekaden wurde besonders eifrig an der Infrastruktur-Demontage im Bezirk Waidhofen gearbeitet. Wen sollte es im Angesicht enormer Abwanderung und Vergreisung also noch in die nördlichste Bezirkshauptstadt Österreichs ziehen? Von allen österreichischen Bezirken gab es laut Austrian Business Agency im Zeitraum 2000 bis 2014 die wenigsten Betriebsansiedelungen ausländischer Betriebe im Bezirk: Mit 0,0 Firmen pro 10.000 Einwohnern ist Waidhofen an der Thaya eindeutiges Schlusslicht.
Hanno Weger, Facebook

Und als nächstes kommt dann wahrscheinlich die Bezirkshauptmannschaft dran. Den Bezirk Waidhofen an der thaya wird man auflösen, zahlt sich ja nimmer aus.
Christa Wettstein, Facebook

Angst um den Bezirk Waidhofen. Die Gynäkologie ist sicher noch nicht das Letze. Demonstrieren - ja, aber was hilft's? Das letzte Wort hat allemal der Sparstift. Dabei geht je nicht nur ums Krankenhaus. Einsparungen in der Verwaltung sind immer wieder ein Thema. In der Steiermark hat man Bezirke zusammengelegt, in NÖ den Bezirk Wien-Umgebung eingespart. Was ist der nächste Schritt? Waidhofen und Lilienfeld sind nach Einwohnern (mit Abstand) die kleinsten Bezirke des Landes, wobei bei uns die Abwanderung sicher stärker ist als dort. In Zeiten der medialen Vernetzung ist eine Bezirksbehörde wohl ersetzbar, denn wer muss schon - und wie oft - persönliche dorthin. Mit dem Verlust der BH gingen aber nicht nur Arbeitsplätze verloren, Waidhofen wäre damit auch in der medialen Wahrnehmung praktisch von der Landkarte verschwunden - denken wir nur an die Art der Nachritendarstellung in NÖ-Heute. Die Folge wäre auch die Absiedelung vieler an den Bezirk gebundener Institutionen, von der Handelskammer bis hin zur Lokalpresse!
Warum ist unser Bezirk überhaupt so klein? Warum gehören Weinpolz vor Waidhofens Haustür oder Schönfeld (schon immer) zum Bezirk ZT? Die Antwort heißt: Weil sie zum ehemaligen Gerichtsbezirk Allentsteig gehören, und dieser ist bei der Bildung der politischen Bezirke im 19. Jhdt. insgesamt nach Zwettl gekommen - weil Allentsteig (Luftlinie, damals gab den TÜPL noch nicht) einen halben Kilometer näher bei Zwettl als bei Waidhofen liegt, während die meisten Gemeinden dieses GEbietes (Göpfritz, Schwarzenau, Echsenbach) näher bei Waidhofen liegen. Ähnlich ist es mit dem Bereich Heidenreichstein. Hätte Heidenreichstein anstelle von Litschau ein Bezirksgericht bekommen, dann wäre heute das ganze Gebiet bei Waidhofen (weil Heidenreichstein näher bei Waidhofen liegt, Litschau aber näher bei Gmünd). Früher gehörten die Gerichtsbezirke Litschau und Schrems ohnehin zu Waidhofen, erst mit der Gründung der BH GMünd im Jahr 1900 kamen diese zum neuen Bezirk.
Bislang sind Krankenhaus und Gymnasium jene wichtigen Waidhofener Einrichtungen, die gerade in diesen Gebieten (noch) über die Bezirksgrenzen hinaus wirken. Im Pflichtschulbereich (NMS) ist die Rivalität mit Zwettl schon spürbar. Da wäre noch die Straßenbauabteilung, die weit über den Bezirk hinausgreift. Gelobt seien jene Politiker, die diese seinerzeit nach Waidhofen gebracht haben! Auch das EKZ Waidhofen war sicher ein positiver Schritt, man sieht dort viele Autos mit GD und ZT, wenn auch der Innenstadtbereich dadurch ausgedünnt wird (dieses Problem gibt es aber fast überall).
Bei der Bildung der Kleinregion "Thayaland" habe ich mit meinen damaligen Bürgermeisterkollegen versucht, über die Bezirksgrenze hinweg den Raum Allentsteig einzubeziehen - leider vergeblich.
Sehen wir also der Realität ins Auge, dass wir in Zukunft GD, ZT oder HO zugeteilt werden - auch vielleicht zerrissen, teils dort, teils da, mit dem Predigtstuhl als neuer Bezirksgrenze! Oder sind unsere Verantwortungsträger wach und auch stark genug, um vielleicht noch rechtzeitig gegenzusteuern?
Altbürgermeister Karl Wanko, Karlstein

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