Waidhofen: Krise in der schwarz-blauen Koalitions-Ehe

- Gottfried Waldhäusl und Robert Altschach: Es kriselt.
- hochgeladen von Peter Zellinger
Insider berichten von heftigem Zerwürfnis. Altschach entzieht Waldhäusl Kompetenzen.
WAIDHOFEN. Beste Freunde werden Bürgermeister Robert Altschach (ÖVP) und Vize Gottfried Waldhäusl (FPÖ) wohl nicht mehr. In der Vorwoche dürften sich die Spannungen zwischen FPÖ und ÖVP endgültig wegen des Faschingsumzugs entladen haben. Der Funke, der das Fass zum explodieren brachte, dürfte aber die Tariferhöhung bei Essen auf Rädern gewesen sein.
Streit um Faschingsumzug
Die Vorgeschichte: Als die Waidhofner Wirte den Faschingsumzug organisieren wollten, fand sich niemand, der die Haftung übernahm. Also gingen sie zum Bürgermeister und baten ihn als Veranstalter einzuspringen. Dieser lehnte ab und die Veranstaltung war vorerst gestorben. Da sprang Waldhäusl in die Bresche und organisierte gemeinsam mit den Feuerwehren einen Umzug. Der FPÖ-Vize übernahm auch die Haftung, was man in der ÖVP als feindlichen Akt auffasste.
Zum Zerwürfnis kam es dann in der Vorwoche: Im Gemeinderat brachte die ÖVP eine unpopuläre Preiserhöhung für Essen auf Rädern vor. Die FPÖ stimmte zwar mit, aber Waldhäusl düpierte die ÖVP indem er ankündigte zwei Mal im Jahr die Kosten zu übernehmen und die Portionen auch gleich höchstpersönlich auszuliefern.
Lautstarke Auseinandersetzungen
Nach der Sitzung soll es zu einer lautstarken Auseinandersetzung gekommen sein. Das Thema: die Alleingänge von Waldhäusl, wo man doch vereinbart hatte, gemeinsam aufzutreten. Bürgermeister Robert Altschach entzog Waldhäusl daraufhin Kompetenzen in seinem Zuständigkeitsbereich der Öffentlichkeitsarbeit und ließ den Vize sogar aus dem Impressum der Stadtnachrichten tilgen. Eine für diesen Freitag geplante Koalitionssitzung wurde abgesagt.
Auf das Zerwürfnis angesprochen, geben sich die beiden Kontrahenten wortkarg. Waldhäusl bestätigt zumindest indirekt, dass er sich nicht in sein Ressort dreinreden lasse: "Ich bin nach Waidhofen gekommen um zu arbeiten und dass man mich auch arbeiten lässt, genau so wie ich alle anderen arbeiten lasse. Alles andere werden wir hoffentlich klären", so der Waidhofner Vize. "Kein Kommentar. Wir machen uns das intern aus und nicht über die Medien", ließ Robert Altschach verlauten.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.