Halbjahresbilanz in Waidhofen
4200 Menschen fragten bei Arbeiterkammer nach
Beratungen, Insolvenzvertretung, ungerechtfertigte Entlassungen: Die Arbeiterkammer Waidhofen zieht Bilanz und erzählt, was die lokalen Arbeitnehmer und -Arbeitgeber bewegt.
BEZIRK. Allein 4.204 Personen haben in der AK-Bezirksstelle in Waidhofen/Thaya angedockt. Oft handelte es sich dabei um rasche Auskünfte und Infos. Bei rund der Hälfte von Ihnen (2.010) benötigten die Menschen eine weiterführende Beratung und die Unterstützung der Arbeiterkammer. „Gerade die aktuellen Krisen machen einmal mehr deutlich, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind“, sagt AK-Bezirksstellenleiterin Sabine Draxler. Insgesamt hat die Waidhofner Bezirksstelle im ersten Halbjahr 2023 knapp 403.000 Euro für Arbeitnehmer in der Region gesichert.
Oft Einigung vor Weg ins Gericht
Besonders stolz ist die Arbeiterkammer darauf, dass es zwischen den Arbeitnehmern, die zur AK kommen, und deren Arbeitgebern häufig zu einer Einigung kommen würde - bevor der Weg zum Arbeits- und Sozialgericht erfolgen muss. Sabine Draxler nennt hier als Beispiel eine junge Frau, die dachte, ein „Lehrverhältnis“ als zahnärztliche Fachassistentin zu beginnen. In Wahrheit handelte es sich um eine Ausbildung zur zahnärztlichen Assistenz (keine Lehre). Es kam zur einvernehmlichen Auflösung des Dienstverhältnisses, wobei die Frau glaubte, falsch entlohnt worden zu sein. Der Dienstgeber forderte zudem die Ausbildungskosten zurück - was nicht zulässig ist. Für die junge Frau habe die Arbeiterkammer 1.870 Euro erkämpft.
Krisen in Waidhofen spürbar
Die Krisen und Kriege, speziell der Russland-Ukraine-Konflikt aber auch bereits die Eskalation am Gaza-Streifen würden einige Unternehmen in Waidhofen spüren. Besonders viele exportierende Betriebe seien davon betroffen. Die Insolvenzen halten sich dagegen im Bezirk in Grenzen, im Gegensatz zum Spreckgürtel beispielsweise. „Neben den Krisen ist auch die Stilllegung der Wohnbauförderung ein Thema, dass uns im Waldviertel betrifft“, so AK Niederösterreich-Kammerrat Andreas Hitz. Niederösterreichweit seien besonders gehäufte Probleme mit ungerechtfertigten Entlassungen auffällig.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.