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Groß Sieghartser erkunden Windpark Grafenschlag
Im Jänner 2024 hatten rund 30 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Groß Siegharts die Gelegenheit, den Windpark Grafenschlag zu besuchen und einen hautnahen Einblick in die nachhaltige Energieerzeugung zu erhalten.
GROSS SIEGHARTS/GRAFENSCHLAG. Der Windpark, seit Dezember 2021 in Betrieb, beherbergt insgesamt vier moderne Windräder mit einer Gesamtkapazität von 12,3 Megawatt. Insgesamt erzeugen diese jährlich saubere Energie für 16.500 Menschen.
Stillstand bei Vögel und Wartung
Die Besucherinnen und Besucher stellten auch wichtige Fragen zum Thema Windenergie. „Warum stehen Windräder eigentlich manchmal still“, wollten die Teilnehmer wissen. Arnold Kainz, Leiter der W.E.B-Projektierung in Österreich, erklärte: „Die Gründe dafür sind vielfältig: Windräder werden manchmal zum Schutz der Vögel abgedreht, eine Maßnahme, die in Genehmigungsbescheiden vorgeschrieben wird. Durch regelmäßige Wartungsarbeiten sind ebenfalls Stillstände erforderlich. Diese sind aber Teil des normalen Betriebs.“ Dieser Aspekt verdeutlichte den Besuchern die Bedeutung einer sorgfältigen Planung und Wartung, um eine kontinuierliche und zuverlässige Energieerzeugung sicherzustellen.
Stabiler Stand
Die Fundamente der Windräder sorgten ebenfalls für viele Fragen. Eine Besucherin wollte wissen, wie groß die benötigte betonierte Fläche für ein Windrad ist. Kainz dazu: „Das Fundament ist von entscheidender Bedeutung für die Stabilität und den sicheren Betrieb der Anlagen. Der Durchmesser beträgt rund 20 Meter.“ Und was passiert, wenn ein Windrad abgebaut wird? „Alle Teile des Fundaments – Beton und Eisen – werden ausnahmslos entfernt und entsprechend verwertet, teilweise wird der Beton wiederverwendet im Straßenbau. Ein Jahr nach Abbau kann man kaum noch erkennen, wo früher ein Windrad stand“, so Roman Prager, designierter Vorstand der W.E.B.
Die Windräder und die Schönheit
Bei der Wanderung durch den Wald wurden auch Geräuschpegelmessungen gemeinsam mit den Teilnehmenden durchgeführt. In einem Abstand von rund 500 Metern bis zum Windrad waren circa 30 dB messbar. Dieser Wert erhöhte sich je näher man an das Windrad kam, überschritt allerdings nie 50 dB – was der Lautstärke von leisem Reden entspricht.
Auch die Rolle erneuerbarer Energie für die regionale Stromproduktion wurde hinterfragt. Das Waldviertel habe demnach optimale Windverhältnisse, um daraus Strom zu erzeugen. Eine Teilnehmerin meinte dazu: „Auf Freiflächen finde ich die Windräder nicht sonderlich schön. Hier, im Wald sind sie aber mild fürs Auge. Und sie sind immer noch besser als teurer, ausländischer Strom aus einem Kohle- oder Atomkraftwerk!“
„Sitzen direkt an der Quelle“
Groß Sieghartser Bürgermeister Ulrich Achleitner zeigte sich nach dem Besuch im Wald äußerst zufrieden: „Es ist gut und wichtig, direkt von den Betreibern informiert zu werden. Wenn wir schon an der Quelle sitzen, mit der W.E.B als Betreiber von Windrädern seit über 25 Jahren direkt im Bezirk, dann sollten wir auch auf deren Expertise und Erfahrung zurückgreifen und vertrauen. Ich bin froh, heute dabei gewesen zu sein, und ich freue mich, dass so viele aus der Gemeinde diese Möglichkeit in Anspruch genommen haben. Die Energiewende schaffen wir nur gemeinsam!“
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