Krank und gekündigt: Neue Praxis macht Arbeitsrechtlern Sorge

Die Arbeitnehmervertreter des Waldviertels fordern verpflichtende Gesundheitsvorsorge in den Betrieben.
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  • Die Arbeitnehmervertreter des Waldviertels fordern verpflichtende Gesundheitsvorsorge in den Betrieben.
  • hochgeladen von Peter Zellinger

BEZIRK. Eine neue Praxis am Arbeitsmarkt macht den Arbeitnehmervertretern Sorgen: immer häufiger kommt es vor, dass Mitarbeiter im Krankenstand gekündigt werden. "Mittlerweile drehen sich etwa 20 Prozent unserer Beratungen um solche Fälle", weiß Jürgen Binder von der Arbeiterkammer Zwettl. Leopold Kapeller, AK-Leiter in Waidhofen berichtet von der Praxis, dass Mitarbeitern nahegelegt wird im Fall einer Krankheit der einvernehmlichen Auflösung des Dienstverhältnisses zuzustimmen. "Unbedingt vorher beraten lassen, bevor man etwas unterschreibt!"

Arbeiterkammer-NÖ Präsident Markus Wieser spricht sogar von einem Raubbau an der Gesundheit der Arbeitnehmer. Die Folge: Viele Mitarbeiter trauen sich nicht mehr in den Krankenstand aus Angst den Job zu verlieren. "Da werden teilweise schwerste Erkrankungen umgangen", so Wieser. "Die danach anstehende Rehabilitation bedeutet auch für die Unternehmer viel Aufwand".

Karl Heigel, Rechtsschutzexperte der Arbeiterkammer: "Besonders häufig erleben wir die Kündigung im Krankenstand im Gast- und Gütergewerbe". Viele kranke Arbeitnehmer würden einer einvernehmlichen Auflösung des Dienstverhältnisses zustimmen, um später vielleicht noch einmal in den Betrieb zurückkehren zu können.

Deshalb forderten die Waldviertler Arbeitnehmervertreter im Rahmen einer Pressekonferenz in Zwettl erneut eine verpflichtende betriebliche Gesundheitsförderung. Laut Wieser liege nämlich die Ursache der Hälfte der Erkrankungen der Niederösterreicher am Arbeitsplatz. "Dabei sind gesunde Mitarbeiter auch für die Unternehmer ein Gewinn", so Wieser.

79.000 Arbeitnehmer in Niederösterreich haben im ersten Halbjahr 2015 Rat bei der Arbeiterkammer gesucht. 32,7 Millionen Euro.

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