Bauwirtschaft boomt
Nicht alle profitieren vom Rohstoff Nummer Eins

Fischer Franz und Sohn Sebastian mit den zwei jungen Helfern Michael und Christian beim Aufforsten. | Foto: privat
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  • Fischer Franz und Sohn Sebastian mit den zwei jungen Helfern Michael und Christian beim Aufforsten.
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Der Holzmarkt brummt und es werden Rekordpreise bezahlt - doch zu wenig kommt bei den Waldbesitzern an.

RAABS. Gerade am weiten Land in Niederösterreich kennt man das: Es ist seit über einem Jahr Pandemie mit mehr oder weniger strengen Lockdowns. Und mit mehr Zeit daheim, fällt der ungepflegte Gartenzaun auf einmal störend auf. Oder es es ist endlich Zeit, das alte Schlafzimmer zu sanieren oder den jahrelang geplanten Wintergarten endlich zu bauen. Dafür braucht man Holz - und zwar viel. Corona hat zu einem Bau-Boom geführt und die Holzpreise explodieren lassen.

„Da bin ich selber nicht anders, auch ich habe gerade eine Baustelle daheim“, berichtet Franz Fischer, Obmann des NÖ-Waldverbandes. Etwas was „Häuslbauern“ und Hobbybastlern gleichermaßen auffällt – Holzprodukte sind richtig teuer geworden und oft nicht verfügbar.

Vom Holzkochlöffel bis zur Hausfassade: Vertrauen Sie auf den Werkstoff Holz im Alltag?

Die weltweite Nachfrage nach dem Rohstoff Holz lässt die Schnittholzpreise in ungeahnte Höhen klettern. Vor allem die USA und China kaufen derzeit am Holzmarkt ein was zu bekommen ist. Leider steigt der Preis für Sägerundholz für die Waldbesitzer nur äußerst zögerlich. Im Gegenteil, Ende des Jahres 2020 wurde sogar noch der Rundholzpreis abgesenkt. „Diese Preispolitik ist unverständlich und nicht fair, und hat zu großem Frust unter den Waldbesitzern geführt. Es kommt einem vor unser Holz ist erst dann wertvoll, wenn es nicht mehr in unserer Hand ist“ meint Obmann Fischer.


Guter Trend


„Das unser Rohstoff gefragt ist, freut uns natürlich, denn schließlich sind in Österreich ca. 300.000 Arbeitsplätze von der Holzverarbeitung abhängig – aber eine solche Diskrepanz zwischen Rohstoff und Endprodukt hat es noch nie gegeben“ so Fischer. Seit einigen Wochen ist auch, aufgrund der starken Nachfrage aus der Steiermark und aus Kärnten, auch in Niederösterreich ein Preisanstieg bemerkbar. Trotzdem ist es unverständlich, dass für dasselbe Rundholz im Waldviertel im Gegensatz zum Süden Niederösterreichs, oft um bis zu 12 Euro pro Festmeter weniger bezahlt wird. Das ist einem Waldbesitzer nur schwer erklärbar.

Aufforsten ist jetzt wichtig

Niederösterreich ist zu 40 Prozent mit Wald bedeckt und die Waldfläche steigt weiter an. Auch österreichweit, deshalb wird auch in Zukunft genug des begehrten Rohstoffes Holz vorhanden sein. Die derzeitig starke Nachfrage nach Holz ist positiv. Bei fairen Preisen werden sich auch die Waldbesitzer bemühen diese Nachfrage zu decken. Das wichtigste ist jetzt, dass die vom Borkenkäfer zerstörten Flächen vor allem im Waldviertel wieder aufgeforstet werden.
Dies ist für die Waldbesitzer eine große finanzielle und arbeitsintensive Herausforderung.
Viele Menschen haben einen Wald geerbt und wissen aktuell nicht so recht, wie sie es „angehen“ sollen. „Der Waldverband hilft in so einer Situation gerne beratend weiter“ so Obmann Fischer.

„Wald mit all seinen Eigenschaften ist lebenswichtig für die gesamte Gesellschaft, aktive nachhaltige Waldbewirtschaftung ist wichtiger denn je“

Borkenkäfersituation

Auch hier besteht eine leise Hoffnung , dass sich die angespannte Situation etwas erleichtern könnte. Das letzte Jahr war kühler und feuchter als die Jahre davor – deshalb konnte sich der Borkenkäfer nicht so gut entwickeln und die Bäume sind dadurch vitaler und widerstandsfähiger gegen Borkenkäferbefall. Entscheidend sind die Niederschläge und die Temperaturen in den Monaten Mai und Juni. Diese Startphase zu Vegetationsbeginn im Frühjahr ist von größter Bedeutung und hat Auswirkungen für das gesamte Jahr. „Leider ist die Klimaveränderung der letzten Jahre im Wald am meisten spürbar, trotzdem müssen wir alles unternehmen, um unsere Waldflächen wiederaufzuforsten – für unsere Nachkommen und für die gesamte Gesellschaft“- blickt Obmann Fischer mit Optimismus in die Zukunft.

Fischer Franz und Sohn Sebastian mit den zwei jungen Helfern Michael und Christian beim Aufforsten. | Foto: privat
Franz Fischer, Obmann des Waldverbandes Niederösterreich freut sich über die steigende Nachfrage seines Lieblings-Rohstoffes, wünscht sich aber, dass den Waldbesitzern mehr im Börserl bleibt. | Foto: Zellinger

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