Wieder mehr Arbeitslose im April

- Entgegen dem Trend stieg die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Waidhofen leicht an.
- Foto: AMS Waidhofen/Thaya
- hochgeladen von Peter Zellinger
Erstmals seit Monaten steigt die Zahl der Menschen ohne Job. Frauen und Ältere haben es nach wie vor schwer.
WAIDHOFEN. Ganz entgegen dem österreichweiten Trend steigt die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Waidhofen an. Bei Frauen verschärft sich die Situation und auch ältere Menschen werden vom Arbeitsmarkt verdrängt.
So stieg die Zahl der Arbeitslosen im April auf 718, was einem Plus von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Was Edith Zach, Leiterin des AMS Waidhofen auffällt: Während die Arbeitslosigkeit bei Männern in etwa gleich blieb, ist sie bei Frauen mit 4,9 Prozent relativ stark gestiegen. In Schulungen befinden sich aktuell 164 Personen. Rechnet man diese dazu, ist die Zahl der Arbeitslosen um 7,7 Prozent gestiegen.
Das zuletzt im März verzeichnete Beschäftigungsplus verringerte die Arbeitslosenquote auf 8,2 Prozent (Vorjahr 8,4 Prozent), reichte im April aber nicht aus, um das Arbeitskräftepotenzial im bisherigen Ausmaß aufzunehmen.
„Während Männer seit Jahresbeginn durch saisonale Effekte verstärkt von den Beschäftigungsmöglichkeiten profitierten, hat sich die Situation bei den Frauen verschärft“, analysiert Edith Zach die aktuelle Entwicklung.
Unverändert groß ist der Verdrängungsdruck auf die ältere Erwerbsgeneration. 288 Arbeitslose über 50 Jahre sind um 32 mehr als im Vorjahr. Auch die Verfestigung von Arbeitslosigkeit bleibt eine Herausforderung, die besondere Aufmerksamkeit und verstärkten Einsatz aller Beteiligten erfordert.
Nachhaltig ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit, wobei Fachkräfte gegenüber allen anderen Bildungsgruppen im Vorteil sind. Dabei haben die Unternehmen durchaus Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften, wie die aktuellen Zahlen belegen. Fast 400 Personalanforderungen gab es seit Jahresanfang. Auch beim Lehrstellenangebot ist die Auswahl aktuell groß: Aktuell nur vier jungen Menschen stehen 82 offene Lehrstellen zur Verfügung. "Das ist ein Grund, positiv in die Zukunft zu blicken", so Zach.
AMS bemüht sich um offene Stellen
Die jährliche Kampagne des Arbeitsmarktservice findet heuer unter besonders günstigen Vorzeichen statt. Es gibt ein leichtes Plus an Beschäftigten und der Personalbedarf der Wirtschaft liegt etwa um ein Viertel über den Vorjahreswerten. Im Rahmen der Tour 2017 werden vorhandene Betriebskontakte vertieft, Unternehmen über neue Förderungen informiert und freie Stellen akquiriert.
„900 vakante Arbeitsplätze im Bezirk Waidhofen/Thaya sind ein realistisches Ziel für heuer“, gibt sich Zach optimistisch. Im Schnitt werden 80 Prozent der vakanten Stellen innerhalb eines Monats besetzt. Es gibt aber Branchen, in denen Arbeitskräfte händeringend gesucht werden. Gastgewerbe- und Tourismusbetriebe, aber auch das Baunebengewerbe sind Beispiele dafür.
Die Joboffensive des AMS ist darüber hinaus auf die ältere Erwerbsgeneration und die Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit ausgerichtet. Für die Schaffung solcher Arbeitsplätze stehen im Bezirk rund 500.000 Euro zur Verfügung.
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